Wanderausstellung in Heinsberg Die spannende Welt der Mathematik

Hückelhoven · In der Wanderausstellung „Mathematikum“ wird die Welt der Mathematik in faszinierenden und kniffligen Experimenten dargestellt.

 Rechnen, logisches Denken, kombinieren - Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassen, hier vom Gymnasium Hückelhoven, durften sich beim Mathematikum in den Räumen der Kreissparkasse in Heinsberg versuchen.

Rechnen, logisches Denken, kombinieren - Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassen, hier vom Gymnasium Hückelhoven, durften sich beim Mathematikum in den Räumen der Kreissparkasse in Heinsberg versuchen.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Arnold Krekelberg, Leiter des Gymnasiums in Hückelhoven, verzweifelt fast an der Aufgabe, aus verschieden geformten Teilen ein großes T zusammenzustellen. Staunend beobachtet er den Sechstklässer seiner Schule, der unter Aufsicht des Mathematiklehrers Jochen Strömer, mit logischem Überlegen und flinken Händen die Aufgabe meistert. „Da möchte ich am liebsten noch einmal Kind sein“, meint der Schulleiter. „Was wir hier und an anderen Tischen finden, ist angewandte Mathematik“, begeistert sich Strömer. Die beiden Pädagogen sind mit den Schülern der fünften und sechsten Klasse in die Kreissparkasse nach Heinsberg gekommen und haben mit ihrem Besuch die Ausstellung Mathematikum eröffnet. In dieser Wanderausstellung wird die Welt der Mathematik in spannenden Experimenten dargestellt und Mathe verliert seinen Ruf als Schreckensfach. Mathe kann ganz einfach sein, wenn die Wissenschaft richtig vermittelt wird.

In der Ausstellung stehen die Kinder vor mathematischen Problemen, die sie mit Logik und Geschick und zugleich spielerisch lösen können. Es gibt Mathematik zum Anfassen mit Problemstellungen, die zu mathematischen Regeln und Zusammenhängen führen. Es ist beispielsweise gar nicht so schwer herauszufinden, wie viele Tausende Bonbons sich in einer Kiste befinden oder welche Behälter wie in einen Kasten passen – wenn man weiß, wie es geht, weil man sich zuvor Gedanken gemacht hat. In der Praxis wird die Regelmäßigkeit erlernt. Und das ist das Ziel der Ausstellung: Probleme des Alltags und Regeln der Mathematik sind gar nicht so weit voneinander entfernt, wie es auf den ersten Blick scheint.

„Die Ausstellung wird den Blick auf die Mathematik ändern“, verspricht Christoph Esser, Schulaufsichtsbeamter des Kreises Heinsberg und Sprecher des Pädagogischen Beirats der Kreissparkasse, dem auch Krekelberg angehört. „Viele Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene, verbinden mit Mathe in erster Linie Zahlen, geometrische Berechnungen und Formeln. In der Ausstellung erleben sie Mathematik einmal von einer völlig anderen Seite: keine Gleichungen, Formeln oder Textaufgaben, aber Aufgaben, die spielerisch mit den Regeln der Mathematik zu lösen sind.“

Bereits Ende 2017 hatte die Kreissparkasse ein Mini-Mathematikum ausgestellt. „Wir haben hautnah erlebt, mit welchen Begeisterungsfähigkeit die Schüler bei der Sache waren“, erinnert sich Thoman Giessing, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Heinsberg. So war es keine Frage, dass er sofort zugriff, als die Möglichkeit bestand, die große Wanderausstellung vom Mathematikum in Gießen, dem ersten mathematischen Mitmachmuseum der Welt, in den Kreis Heinsberg zu hoben. „Als Sparkasse unterstützen wir seit jeher gerne Projekte aus den Bereichen Bildung und Wissenschaft. Das gehört zu unserem gesellschaftlichen Auftrag.“

Insgesamt werden in zwei Wochen rund 1400 Schülern aus allen Kommunen im Kreisgebiet nach Heinsberg zur Mitmachausstellung kommen. „Wir haben alle Schulen angeschrieben und die Ausstellung für die dritte bis zur siebte Klassen angeboten“, sagt KSK-Mitarbeiterin Ellen Emonts, die die Ausstellung in der Kreissparkassen-Geschäftsstelle an der Hochstraße betreut. Binnen zwei Tagen waren alle möglichen Termine vergeben. „Das beweist das große Interesse und die Begeisterung für Mathematik zum Anfassen.“

Unterstützt wird die Kreissparkasse bei diesem Projekt von der West-Verkehr GmbH. Die West sorgt dafür, dass über 1000 junge Besucher mit Omnibussen nach Heinsberg gebracht und wieder zu ihren Schulorten zurückgebracht werden. „Eine Tür zur Mathematik zu finden und mathematische Phänomene nicht in Fachsprache darzustellen, sondern sie selbst zu erleben, diese Idee überzeugt mich“, meint West-Geschäftsführer Udo Winkens, dessen Verkehrsbetrieb einen Großteil der Fahrtkosten übernimmt.

Und dass nicht nur Kinder Mathematik erfahren und erlernen, sondern auch noch Männer im besten Alter einen wissenschaftlichen Mehrwert mitnehmen, dafür war Krekelberg das beste Beispiel. Auch dem Schulleiter aus Hückelhoven gelang es doch noch, knifflige Aufgaben zu lösen.

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