Fußball Jürgen Eitel neuer Chef der Schiedsrichter

Kreis Heinsberg · Fußball: Gut 60 Unparteiische wählen den 61-Jährigen auf dem Kreisschiedsrichtertag in Waldfeucht zum Nachfolger Tom Eisentrauts.

 Der bisherige Schiedsrichter-Chef Tom Eisentraut (vorne rechts) überreicht seinem Nachfolger Jürgen Eitel im Beisein seiner neuen Ausschuss-Kollegen symbolisch das Glöckchen, mit dem Eisentraut bei den Fortbildungen der Schiesdrichter selbige zur Ordnung rief.    RP-Foto Nipko

Der bisherige Schiedsrichter-Chef Tom Eisentraut (vorne rechts) überreicht seinem Nachfolger Jürgen Eitel im Beisein seiner neuen Ausschuss-Kollegen symbolisch das Glöckchen, mit dem Eisentraut bei den Fortbildungen der Schiesdrichter selbige zur Ordnung rief. RP-Foto Nipko

Foto: Nipko

Fein herausgeputzt hatte sich beim Kreis-Schiedsrichtertag des Fußballkreises Heinsberg in der Bürgerhalle Waldfeucht der Schiri-Ausschuss: Die überwiegend noch sehr jungen Herren saßen allesamt in Sakko und Krawatte in einer langen Reihe vorne am Vorstandstisch. Vier von ihnen nahmen erwartungsgemäß nach den Wahlen dort nicht mehr Platz: Neben dem bisherigen Vorsitzenden Tom Eisentraut kandidierten eben auch sein Stellvertreter Thomas Handschuhmacher, Lehrwart Jonas Windeln und Beisitzer Heiko Holz nicht mehr.

In den nächsten drei Jahren führt den Ausschuss nun Jürgen Eitel. Der 61-Jährige vom Oberbrucher BC wurde einstimmig zu Eisentrauts Nachfolger gewählt. Damit wird Eitel „Chef“ von zurzeit exakt 165 Schiedsrichtern im Kreis Heinsberg: 122 Seniorenschiris, 30 Jungschiris und 13 Inaktive. „Ja, ich nehme die Wahl an“, sagte Eitel. Er bringt reichlich Erfahrung im Schiedsrichterwesen mit. Ab 1995 arbeitete er im Schiri-Ausschuss des damaligen Fußballkreises Geilenkirchen mit, ab 2001 nach der Fusion im Großkreis Heinsberg. 2005 folgte berufsbedingt ein Wechsel nach Luxemburg. Im dortigen Nationalverband wirkte er ebenso wie in den benachbarten Landesverbänden Rheinland und Saarland, ehe im Juli 2017 der Rückumzug nach Heinsberg erfolgte.

Zuvor hatte Eisentraut Bilanz seiner dreijährigen Amtszeit gezogen: „Wir waren im Ausschuss ein sehr gutes Team, haben uns auch im Wortsinn mal zusammengerauft. Auch das gehört dazu.“ Seinen speziellen Dank stattete er seinen mit ihm ausscheidenden drei Ausschussmitgliedern ab. Über das Binnenklima urteilte als Versammlungsleiter auch Roland Jers: „Die Stimmung unter den Schiedsrichtern ist wirklich sehr gut, wir haben keinen Quertreiber mehr darunter.“

Und in der Leistungsspitze ist der Kreis Heinsberg auch sehr gut aufgestellt: Mit David-Markus Koj und Jonas Windeln pfeifen zwei gar in der Regionalliga West. In der Mittelrheinliga, der höchsten Verbandsklasse, tun das René Heinen, Florian Heselmann, Peter Kapell und Martin Schieren, in der Landesliga Moritz Daßen und Lukas Koch, in der Bezirksliga Justin Busch, Julian Dohmen, Raimund Hensen, Georg Marckwardt, Julian Alexander Rönnebeck, Dennis Josef Schmitz und Dirk Wiegand – macht zusammen 15 Mann, die auf Verbandsebene und darüber hinaus zum Einsatz kommen.

Dorthin möchte auch Tom Eisentraut, wie der 33-Jährige gegenüber dieser Redaktion im Vorfeld erklärt hatte: „Ich bleibe weiter Schiedsrichter mit Leib und Seele. Da habe ich auch noch Ambitionen, ist die Bezirksliga mein Ziel.“ Für eine zweite Amtszeit habe er aus Resignation nicht mehr zur Verfügung gestanden: „Ich habe in den vergangenen drei Jahren ständig gegen Windmühlen gekämpft“, erklärte er. Gemünzt war diese Aussage sowohl auf den Fußball-Verband Mittelrhein als auch auf den eigenen Kreisvorstand, bei dem er häufig Unterstützung vermisst habe.

Ein offenes Geheimnis ist dabei, dass es um das Verhältnis zwischen Eisentraut und dem Kreis-Vorsitzenden Eduard Meinzer nicht zum Besten bestellt war. Bezeichnend, dass Meinzer zu Beginn des Schiritags auf ein Grußwort verzichtete, obwohl er von Eisentraut eigens darum gefragt worden war. Gut vorstellbar, dass Meinzer mit Eisentrauts Nachfolger Eitel besser klarkommt. Denn was die beiden verbindet: Beide sind pensionierte Berufssoldaten – und dabei sogar buchstäblich auf Augenhöhe: Beide sind als Stabsfeldwebel in Pension gegangen.

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