Komfortabler und umweltfreundlicher SWK investieren in neue Busse 1,8 Millionen Euro

Krefeld · Die Busse mit Dieselantrieb sind nur noch für maximal ein Prozent der Schadstoffbelastung in der Innenstadt verantwortlich.

 Die SWK  hat acht neue, umweltfreundliche Niederflurbusseim Wert von zusammen knapp 1,8 Mio Euro angeschafft.

Die SWK hat acht neue, umweltfreundliche Niederflurbusseim Wert von zusammen knapp 1,8 Mio Euro angeschafft.

Foto: SWK/Stadtwerke Krefeld

Busfahren soll in Krefeld künftig noch komfortabler und umweltfreundlicher werden: Die Stadtwerke (SWK) schafften jetzt acht umweltfreundliche Niederflurbusse an. Die Fahrzeuge im SWK-Design haben einen Wert von zusammen knapp 1,8 Millionen Euro. Auch die Umwelt profitiert: Die neuen Busse des Versorgungsunternehmens sind mit der Abgasnorm „Euro 6“ ausgestattet.

Doch es werden nicht nur die Abgase gereinigt. Durch ein so genanntes Rekuperationsmodul wird beim Anhalten Bremsenergie umgewandelt und gespeichert. Beim Anfahren werden aus diesem Speicher alle Nebenverbraucher wie Licht, Kompressor und Lüftung gespeist, so dass der Dieselmotor in der energieaufwändigen Anfahrphase alleine für den Antrieb genutzt wird. Das spart Kraftstoff und vermeidet Abgase. „Die SWK-Busse mit Dieselantrieb sind schon jetzt nur noch für maximal ein Prozent der Schadstoffbelastung in der Innenstadt verantwortlich“, so Guido Stilling, Geschäftsführer der SWK-Mobil. Die neuen Niederflurbusse sind ab sofort im Einsatz und ersetzen acht ältere Modelle mit „Euro 4”-Norm aus den Jahren 2005 und 2007. Insgesamt besteht der SWK-Busfuhrpark aus 96 Fahrzeugen.

Neben mehr Annehmlichkeiten für den Busfahrer erwartet auch die Fahrgäste moderner Komfort. Die Busse verfügen über 35 Sitz- und 65 Stehplätze. Der Innenraum ist zweckmäßig aufgeteilt und wird dank Absenkvorrichtung (Kneeling) und Rollstuhlrampe insbesondere auch mobilitätseingeschränkten Personen und Familien mit Kinderwagen gerecht. USB-Lademöglichkeiten an verschiedenen Stellen im Bus sorgen dafür, dass den Fahrgästen auch unterwegs nie der Saft für die elektronischen Geräte ausgeht. Die Busse verfügen auch über TFT-Monitore, so dass die Fahrgäste bequem über die nächsten Haltestellen informiert werden.

Doch SWK-Mobil-Geschäftsführer Stilling, denkt bereits einen Schritt weiter: „Ich gehe davon aus, das 2020 die ersten reinen Elektrobusse in Krefeld eingesetzt werden.“ Bis 2030 soll die SWK-Flotte komplett schadstofffrei sein. Neuland betreten die Stadtwerke mit der Elektromobilität im öffentlichen Nahverkehr nicht. „Einerseits verfügen die Straßenbahnen seit mehr als 100 Jahren über einen solchen Antrieb“, so Stilling, „andererseits haben vor allem die Kollegen in den Werkstätten durch den Einsatz unserer Hybridbusse viel Erfahrung mit der Elektrotechnologie.“ Seit 2010 sind diese Fahrzeuge im SWK-Einsatz.

Der Hybridbus hat zwei Motoren: einen Elektromotor und einen normalen Diesel. Der Vorteil: Busse fahren im Hybridmodus lautlos an und es gibt weniger Stickoxide. Bremsenergie wird in elektrische Energie umgewandelt, die in einem Akku auf dem Dach gespeichert wird. Diese kann beim Anfahren genutzt werden, so dass weder Schadstoff- noch Lärmemissionen entstehen.“ Ist der Akku komplett geladen, fahren die Busse bis zu einer Geschwindigkeit von 30 km/h schadstofffrei. Dadurch können sie bis zu 20 Prozent Kraftstoff einsparen. Für Stilling ist die Hybridtechnik nur ein Übergangssystem.

Für die Zukunft setzen die SWK auf reine Elektromobilität. Die Krefelder Experten stehen in engem Austausch mit Kollegen der Kölner Verkehrsbetriebe, die in einer Pilotphase schon jetzt einige dieser Busse nutzen. „Für uns ist der reine Elektrobusbetrieb erst dann möglich, wenn mit einer Batterieladung 250 Kilometer zurückgelegt werden können“, sagt Stilling. Mit derzeitigen Fahrzeuge müssen bereits nach 150 Kilometern wieder an die Ladestation. Ziel der SWK ist, dass die Busse nachts auf dem Betriebshof geladen werden und tagsüber auf den Strecken ohne Aufladestopp im Einsatz sind. „Ich gehe davon aus, dass solche Fahrzeuge ab 2020 zur Verfügung stehen“, so Stilling. „Dann können wir uns eine teure zusätzliche Ladeinfrastruktur in der Stadt sparen.“

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