Krefeld Prozess: Messerstiche auf Lebensgefährtin

Krefeld · Vor dem Krefelder Landgericht hat am Freitag der Prozess gegen den 22-jährigen Sinan E. begonnen, der seine seine 23-jährige Lebensgefährtin und Mutter seiner Kinder in der gemeinsamen Wohnung in Krefeld erstochen haben soll. Seit gestern muss er sich wegen Totschlags vor der Schwurgerichtskammer verantworten.

Der 22-Jährige wollte am Freitag keine Angaben machen. Im Vorfeld hatte er allerdings schon ein Geständnis abgelegt. In seiner richterlichen Vernehmung nach der Tat hatte er zugegeben: "Wenn ich aggressiv werde steche ich zu oder zerstöre Sachen".

Dies sei auch am 24. Januar der Fall gewesen. Seine Freundin habe ihn "als Asi bezeichet", und seine Familie beleidigt. Aus Wut habe der Angeklagte ein Küchenmesser mit hölzernem Griff geholt und sie mehrfach in Brust und Rücken gestochen haben, lautet der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Die Stiche trafen Herz und beide Lungenflügel, am selben Tag starb sie im Krankenhaus Er habe sie geliebt und sei enttäuscht gewesen, dass sie wiederholt fremdging, hatte der Angeklagte während der Haft einem medizinischen Gutachter berichtet.

Seit sieben Jahren waren die beiden ein Paar. Er sei gewalttätig und faul, sagte die Mutter des Opfers Nach der Geburt eines schwerstbehinderten Kindes sei es immer schlimmer geworden, beide hätten sich gegenseitig die Schuld gegeben. Da beide Drogen konsumierten, habe es oft Streit gegeben. Vor seiner Festnahme habe der Tatverdächtige bis zu zehn Gramm Amphetamine täglich genommen. Schon in der Grundschule habe er "Gras geraucht".

Im August 2010 war er aus der Jugendhaft entlassen worden, zog zu seiner Freundin und wollte ein geregeltes Leben führen. Dies gelang ihm nicht. Im Januar hatte er ausziehen sollen, sagte die Mutter der Getöteten. Am Tattag waren seine Sachen schon gepackt.

(RP)
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