Krefeld Pumpen im Akkord

Krefeld · Mit einem Handdruckspritzen-Wettkampf von fünf historischen Löschmannschaften feiert am Wochenende der Historische Feuerlöschzug des Linner Schützenvereins in der Linner Vorburg sein zehnjähriges Bestehen.

 Die Steiger- und die Spritzenmannschaft bei der Löscharbeit am Linner Jagdschloss. Es fehlt die Ordnungsmannschaft, die Zuschauer für die Eimerkette verpflichten kann. Dabei stehen Frauen und Kinder an der Leerkette.

Die Steiger- und die Spritzenmannschaft bei der Löscharbeit am Linner Jagdschloss. Es fehlt die Ordnungsmannschaft, die Zuschauer für die Eimerkette verpflichten kann. Dabei stehen Frauen und Kinder an der Leerkette.

Neben Bier- und Grillständen sorgt die Schmackes Brass Band für musikalische Wärme. Die Sieger des Wettkampfs erhalten einen handgenähten ledernen Löscheimer mit eingebranntem Linner Wappen.

Der "Angriff", wie die historischen Feuerwehrleute ihr Vorgehen beim Bekämpfen eines Feuers nennen, verläuft militärisch geordnet. Hauptmann Ulf Tabbert ist der Chef der 16-köpfigen Truppe. Ihre preußisch-blauen Einsatzuniformen mit den goldfarbenen Messingknöpfen und den roten Schulterstücken, die von einer Pickelhaube mit dem Emblem der Rheinprovinz gekrönt werden, muten militärisch an. Seine Kommandos an die ihm unterstehende Steiger-, Spritzen- und Ordnungsmannschaft unterstreicht Einsatzleiter Tabbert mit schrillen Pfeiftönen aus einer Doppeltonpfeife. "Mein Funkgerät", lacht der Kommandant.

"Auf 1840 geht eine noch erhaltene Linner Feuerlöschordnung zurück. Das Fachwerkstädtchen war ja in besonderer Weise gefährdet. An diese Zeit wollen wir erinnern", erklärt der Kommandant das militärische Auftreten seiner Truppe. Die verfügt mittlerweile über eine Zweikolben-Handdruckspritze, einen Gerätewagen, in dem das Leinenschlauchwerk und die Löscheimer untergebracht werden, und eine uralte Holzkarrenleiter. Diese Leiter zeigt, wie man in Zeiten ohne elektronische Helfer Kraft einsparte. Ein an der Seite angebrachtes Kettenlot zeigt an, wann die Fallhöhenmechanik der Leiter beim Herablassen genau in Balance gerät. Zwei Mann genügen dann, um den Leiterwagen zu ziehen.

Ausdauer verlangt hingegen die Handpumpe. "Um einen 20 Meter weiten Wasserstrahl zu erzeugen, müssen sechs bis acht Männer beinahe im Sekundentakt pumpen. Nach zehn Minuten stehen sie kurz vor dem Schlappmachen, dann müssen sie ausgewechselt werden", schildert Schützenvorstand Peter Winkmann seine eigenen Erfahrungen an der Pumpe.

(oes)
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