Argwöhnisch beobachteten nur die anderen im Bunde den Neuzugang. Schließlich sind Rauja und Raissa als Mutter und Tante des jungen Hengstes am Wohlergehen des Nachwuchses sehr interessiert.

Genau genommen handelt es sich bei Rauja, Raissa, Janusch und der jungen Stute aus Osnabrück um Trampeltiere, die zusammen mit den Dromedaren zur Familie der Kamele gehören. Trampeltiere sind übrigens an ihren zwei Höckern vom Dromedar, dem einhöckrigen Kamel, auf den ersten Blick zu unterscheiden.

Selbst im Zeitalter der Technik werden Trampeltiere als Last- und Reittiere eingesetzt. Noch heute durchziehen sie mit teilweise schweren Lasten die heißen und trockenen Gebiete Asiens. Was für die Tiere kein Problem ist, denn sie können mehrere Tage ohne Wasser auskommen und im Bedarfsfall mehr als 100 Liter in wenigen Minuten aufnehmen.

Dabei dienen die Höcker entgegen der landläufigen Meinung nicht als Wasserspeicher — in ihnen lagern vielmehr Fettreserven. Schwankungen der Körpertemperatur zwischen 34 und 41 C sind für Rauja, Raissa und ihre Artgenossen völlig normal. Auch sehr praktisch für ein Leben in der Wüste: Trampeltiere können bei einem Sandsturm ihre Nüstern einfach verschließen.

Das Autohaus Hülsemann spendete dem Zoo das Trampeltier im Wert von 2500 Euro. Geschützte Tiere werden unter den Zoos nur getauscht. Da es sich bei den Trampeltieren um Haustiere handelt, wurde "Naima" bezahlt.