Krefeld Mediothek zeigt die schönsten Beatles-Alben

Krefeld · Als Werner Meyer im Jahr 1963 um 9 Uhr früh zur Ecke Ostwall/Neue Linner Straße tingelte, um bei Funkhaus Kamp für 18 Mark seine erste Beatles-Platte zu kaufen, war er nicht allein. "Die Nachfrage war riesig. Wer nicht früh genug da war, bekam das Album nicht mehr", erinnert sich Meyer.

Das sind die besten Beatles-LPs
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Viele Dinge konnte der damals 17-Jährige nicht ahnen. Dass diesem Album rund 100 weitere Beatles-Scheiben folgen sollten, die er sich kaufte. Dass er später mal selbst Musik machen würde, Punk-Musik, in der Band Leberzirrhose. Und dass 47 Jahre nach dem Kauf seiner ersten Beatles-Platte Teile seiner Sammlung öffentlich ausgestellt würden, in der Mediothek.

47 Jahre nach dem Kauf seiner ersten Beatles-Platte ("Die zentrale Tanzschaffe der weltberühmten Vier aus Liverpool" steht auf dem Cover) ist Meyers Haar wieder kürzer geworden als in den 60ern, und weißer. Der 65-Jährige steht im Foyer der Mediothek, neben einer der beiden Vitrinen mit seinen Ausstellungsstücken. "Heute höre ich die Beatles längst auf CD, und die Vinylplatten bewahre ich im Keller auf." Ein Verkauf komme nicht in Frage. "Das kann ich nicht. Das wäre ein Gefühl, als wenn ich ein Körperteil verlöre."

Die Beatles haben sein Leben verändert, weil sie mit allen Konventionen brachen. "Beatmusik war die erste Musikrichtung, die auch junge Menschen vom Hocker haute", sagt Meyer. Als in der City-Tanz-Bar in Krefeld englische Beatgruppen auftraten, besuchte Meyer sein erstes Konzert mit Nyltesthemd und Krawatte. "Da sah ich Musiker, die mit Jeans auf der Bühne standen, lange Haare hatten, Zigarette rauchten, T-Shirts trugen. Das war ein Auftritt, wie wir uns das als Teenager nicht zu träumen wagten."

1962 machte Meyer einen Ausflug nach Hamburg. "Ich will eine Hafenrundfahrt machen", erklärte er den Eltern. Doch er steuerte den Star-Club an der Reeperbahn an, sah sein erstes Beatles-Konzert. "Ich bin förmlich ausgerastet." 1966 sah er die Band wieder, bei einem Konzert in der Gruga-Halle. "Von den Songs habe ich nichts gehört, weil die 10 000 Besucher so laut kreischten." Rund 40 Ausstellungsstücke stellte Meyer der Mediothek zur Verfügung, Helga Krall gestaltete die Vitrinen. Übrigens: 50 Beatles-Medien können in der Mediothek ausgeliehen werden.

(RP)
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