Krefeld Schatzsuche der Flöthbach-Piraten

Krefeld · Die KAB veranstaltet zurzeit die 19. Ferienspiele im Burgpark in Hüls. Dieses Mal dreht es sich ums Thema Piraten. Das Handwerkliche steht im Vordergrund. Mehr als 70 ehrenamtliche Helfer sorgen für die erwarteten 600 Kinder und Jugendliche.

Hüls Käpt'n Breetlook liebt Paprika und Rum. Aber noch viel lieber hätte der rotbärtige Mann seine Schatzkarte zurück. Wer kann sie gestohlen haben? "Der Klabautermann", schreien die Kinder, die "Flöthbach-Piraten". "Vorsicht, ihr steht mitten im Meer. Passt auf, dass euch kein Hai den Fuß anknabbert. Bei euch reicht doch schon ein Hering!" Die Kinder lachen. Der "Arbeitskreis für bessere Spielbedingungen" der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) organisiert in diesem Jahr zum 19. Mal die Ferienspiele in Hüls. "Das Schönste für die Kinder ist, etwas selbst herstellen zu dürfen, beispielsweise aus Holz. Zu Hause haben die meisten Kinder diese Möglichkeiten heute nicht mehr", sagt KAB-Vorsitzender Gerhard Milbert. Für die mehr als 70 Helfer bedeuten die Ferienspiele eine Menge Arbeit: Für eine Woche ist auf der Wiese hinter der Burg eine Piratenhochburg entstanden – mit Schiff, Labyrinth, Planschbecken und echter Piratencrew, gespielt von der Theatergruppe "Roter Faden".

Mit Punkten gemalt

Die Gruppe hat sich die Rahmengeschichte überlegt und integriert die Kinder zwischendurch in ihr Schauspiel. "Gestern sind wir gestrandet und mit den Schiffen auf der Wiese entlang gefahren", berichtet Paula, "Es ist toll, dass ich hier meiner Fantasie ausleben kann." Die Neunjährige kommt seit einigen Jahren alleine hierher. Vor allem das Malen mit bunten Farbklecksen bereitet ihr große Freude: "Da habe ich gestern schon viele Bilder mit gemalt – mit Punkten und nicht mit Strichen."

Auf dem Platz herrscht geschäftiges Treiben: Kinder laufen ausgelassen umher, planschen mit Wasser, basteln Piratentücher oder backen Stockbrot über einem Feuer. Ein paar Jungen spielen Fußball. Die Mädchen bemalen T-Shirts oder beschlagen Steine. Von einer Ecke ertönt ein ständiges Hämmern und Klopfen: Kleine Piratenschiffe und Katapulte werden aus Holz gebaut. Der zehnjährige Henrik Becher hantiert mit einem Hammer und einem dünnen Nagel. Immer wieder biegt er sich zur Seite oder bricht ab. Dann schafft es Hendrik endlich: "Jetzt habe ich ihn durchgehauen!" Sein Vater sitzt daneben und genießt die Zeit mit seiner Familie: "In dieser Woche brauchen wir gar nicht wegzufahren. Es ist eine wunderbare Sache, auch für uns", sagt Thomas Becher. Sein Sohn ergänzt: "Es ist immer toll und ich darf so viel malen, wie ich will."

Am Ende des Tages gehen die Kinder und die Piraten durch das Labyrinth, suchen den Weg zurück in die Realität. Zum Glück nur für ein paar Stunden: "Morgen komme ich wieder!", ruft Paula.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort