Eismärchen Peter Pan in der Rheinlandhalle Mit 50 km/h durch Nimmerland

Krefeld · Rund 6500 Menschen sahen das Eismärchen „Peter Pan on Ice“, das die Geschichte von Peters Pans Ausflug nach Nimmerland erzählt. 182 Akteure sorgten für Jubel und Applaus für Aufführungen, die darstellerische mit sportlichen Leistungen koppelten.

Fotos: Mit 50 km/h durch das Krefelder Nimmerland
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Mit 50 km/h durch das Krefelder Nimmerland

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Foto: Fabian Kamp/Fabian kamp

(vo) Es ist ein Familienfest, es ist ein Eislauffest, und es ist eine erstaunliche sportliche und darstellerische Gemeinschaftsleistung: Alle zwei Jahre führen der Eissport-Verein und der Schlittschuhclub Krefeld ein Weihnachtsmärchen auf. Diesmal wurde die Geschichte von Peter Pan in der Rheinlandhalle aufs Eis gezaubert. Mehr als 180 Künstler ab vier Jahren bis ins Erwachsenenalter hielten das Publikum in den ausverkauften Vorstellungen in Atem und ernteten am Ende Jubel und Applaus. Rund 6500 Zuschauer sahen die Aufführungen, die mit fantastischen Kostümen und einigen pyrotechnischen Knalleffekten ausgestattet waren. Gestern endeten die märchenhaften Eislauffestspiele mit einer Matinee-Vorstellung für Grundschüler. „Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass um die 400 Stunden aufgebracht wurden, um es so hinzukriegen“, sagt Trainer Stefan Brill, der auch die Moderation übernommen hat.

Die Eislaufszenen waren begleitet von einem Musik-Potpourri von Filmmusik aus Star Wars bis zum Weihnachtsklassiker Jingle Bells; die Musik fügte sich mit dem Geschehen auf dem Eis zu einem wunderbaren Ganzen.

Das Stück war in vier Bilder gegliedert. Moderator  Stefan Brill führte durch die berühmte Erzählung von James Matthew Barrie, die  spätestens in der Disney-Verfilmung von 1953 weltberühmt wurde.

Viel Applaus heimsten die Kleinsten ein, wenn sie als Wichtel übers Eis flitzten. Die Großen legten sportliche Leistungen hin, die Moderator Brill würdigte, als er sagte, dass die Läufer in den äußeren Kreisen mit Geschwindigkeiten bis zu 50 km/h unterwegs waren. Für Dynamik und zauberhafte Anmutungen sorgte auch die Scheinwerfer-Dramaturgie, die Stimmung und Tempo unterstrichen. Man staunte nicht schlecht und konnte die Konzentration der Akteure auf dem Eis nur ahnen: Sie ließen sich von den Lichteffekten nicht stören oder im wahrsten Sinne des Wortes vom Kurs ihrer Kufen abbringen. Auch diese Konzentrationsleistung würdigte Trainer Brill im RP-Gespräch, auch deshalb, weil man als Zuschauer nur mitbekommt, wie alles klappt und ineinandergreift: Es sei ein erheblicher Lerneffekt, wenn „Kinder und Jugendliche sich dran gewöhnen können, vor Publikum und mit verschiedenen Lichtkegelablenkungen die teilweise sehr schwierigen Elemente auf dem Eis zu zeigen“.

Seit mehr als 50 Jahren gibt es diese Tradition des Eismärchens, das von Mitgliedern der beiden Eislauf betreibenden Vereine in Krefeld, dem Eissport-Verein (EVK) und dem Schlittschuhclub (SCK), getragen wird. Den Löwenanteil stellt dabei der EVK unter der Leitung von Cordula Meisgen, der fast seine komplette Jugendabteilung mit einbindet. Der SCK stellt auch einige Erwachsene. So stehen am Ende 182 Schlittschuhfahrer in mehr als 500 Kostümen (federführend entworfen wie schon seit Jahrzehnten von Karin Carlhoff) auf dem Eis. Die 75 Stücke umfassende Musik wurde von Regisseurin Gaby Braas und ihrem Mann Tobias ausgesucht.

Moderator Brill stellt in Aussicht, dass auch für 2021 eine Aufführung geplant ist. Für ihn gehört das Eislaufmärchen fest in die Vorweihnachtszeit – für ihn die beste Zeit, um „mehr mit dem Herzen zu sehen als mit den Augen“.

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