Krefeld Eine Reise durch die Zeit lockt rund 2500 Besucher zur Burg Linn

Krefeld · Die erstmals angebotene Veranstaltung bot etwas für jeden Gast - vom Sportler über Computerspieler bis zum Musikfreund. Die Organisatoren waren hochzufrieden mit dem Tag und der Resonanz.

 Faszinierend waren unter anderem die Schwertkämpfe der Ritter in authentischen Rüstungen.

Faszinierend waren unter anderem die Schwertkämpfe der Ritter in authentischen Rüstungen.

Foto: Schalljo

Computer im oberen Rittersaal der Burg Linn und ein Turnier im Computerspiel FIFA 18, das von dort aus ins Internet gestreamt wird. Parkourläufer, die durch die Burg wirbeln, oder Elektro-Musik im unteren Rittersaal zum Abschluss: Was am Samstag auf der Burg Linn los war, das stellte an vielen Stellen einen absoluten Gegensatz dar. Und genau das machte den Reiz der Veranstaltung aus, die wirklich für alle Besucher etwas bot.

 Das "Crossover Burg Linn" war sehr gut besucht. Die Veranstalter zeigten sich hochzufrieden und bei bestem Wetter gab es viele interessante Angebote im tollen Ambiente eines der Krefelder Wahrzeichen, der Burg Linn.

Das "Crossover Burg Linn" war sehr gut besucht. Die Veranstalter zeigten sich hochzufrieden und bei bestem Wetter gab es viele interessante Angebote im tollen Ambiente eines der Krefelder Wahrzeichen, der Burg Linn.

Foto: Schalljo

Egal, ob eher mittelalterlich angehauchte Musik durch eine Band, die gekleidet in historisch anmutende Gewänder, stetig von hier nach dort wechselte und die Besucher unterhielt, ein Ritterkampf mit Schwertern quer durch die Epochen, oder - am anderen Ende der zeitlichen Skala - besagtes Computerspielturnier, die ganztägige Veranstaltung deckte ein breites Spektrum an Interessen ab.

Auf der Wiese in der Vorburg stand eine Bühne, auf der Johannes Floehr gewohnt gekonnt durch den Tag führte. Hier präsentierten sich Musiker, Sportler, Schauspieler oder Tänzer den interessierten Besuchern. In der Burg fanden mehrfach Kinderführungen durch Kinder statt. Auch die sogenannte Burgbelagerung, ein Spiel, in dem Angreifer gegen Verteidiger kämpften und in allerlei Spielen, von Würfelspielen, über Scharade bis hin zu einem Duell mit Bällen um Punkte für Angreifer oder Verteidiger rangen, standen die Kleinen im Mittelpunkt. Und zum Abschluss fand eine große Disco mit elektronischer Musik im unteren Rittersaal statt.

"Ich denke, Otto hätte es gefallen, dass heute sogar Internet in seiner Burg lag. Er war neuen Dingen gegenüber durchaus aufgeschlossen und brachte zum Beispiel die Art, wie die Türme angeordnet sind, von den Kreuzzügen mit", sagte Museumsleiterin Jennifer Morscheiser bereits im Vorfeld der Veranstaltung. Überhaupt war die Leiterin und Hauptorganisatorin hochzufrieden. "Es hat wirklich alles toll geklappt. Wir haben an allen Ein- und Ausgängen gezählt und hatten insgesamt über 2.500 Besucher. Bis zum Ende war alles ruhig, es gab keinerlei Zwischenfälle und alle Veranstaltungen wurden toll angenommen", sagte sie am Sonntagmorgen.

Glück hatten die Veranstalter dabei mit dem Wetter. Die eigentlich für den Tag angesagten Regenfälle und Gewitter blieben von der ersten bis zur letzten Minute aus. Bei Temperaturen um 25 Grad Celsius waren die Bedingungen auch optimal für die vielen Läufer, die es mit den vier unterschiedlichen Laufstrecken aufnahmen. Fünf, zehn, 25 und 50 Kilometer absolvierten diese und umrundeten dabei die Burg sowie den angrenzenden Park auf einer insgesamt 5000 Meter langen Strecke. Auch Morscheiser und ihr Team nahmen teil. Die Leiterin selbst startete im Volkslauf über fünf Kilometer.

Sehr gut angenommen wurde auch eine Neuerung, die erstmals überhaupt probiert wurde: die "Römer to go"-Führungen im Museum. Dabei sollten Besucher im Eingangsbereich eine von zehn farbigen Karten ziehen. Auf deren Rückseite war ein Bild eines Objektes, zu dem dann einer der Museumsführer den Besucher mitnahm und ihm rund zehn Minuten lang Näheres zu diesem Ausstellungsstück erläuterte. Hierbei gelang es den Führern, auch an unscheinbaren Dingen wie kleinen Glasgefäßen oder Taschen interessante Zusammenhänge darzulegen. Diese kurzen Führungen sollen den Besucher nicht mit Informationen überladen und gleichzeitig Neugierde für weitere Objekte und zukünftige Besuche im Museum wecken. Das Konzept war sehr erfolgreich und wurde über den Tag hervorragend angenommen.

Gleiches galt für die Taschenlampenführung durch das Museum. "Das bündelt die Wahrnehmung auf das eine Objekt im Lichtkegel", erläuterte Morscheiser, die auch mit dieser Veranstaltung hochzufrieden war. Beeindruckt zeigte sich die Leiterin des Museums von den Parkourläufern, die am späten Abend durch die Burg fegten. Alles in allem war es eine tolle Veranstaltung, die sicher bei vielen Besuchern Interesse an Geschichte und Geschichten weckte.

(RP)
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