Krefeld Die Einbruchsaison beginnt

Krefeld · Die Zahl der Einbrüche wird in den kommenden Monaten ansteigen, sagt die Polizei. Um den Schaden der Bürger zu begrenzen, richten Polizei und Tischler eine Ausstellung aus. Schon ein ordentliches Fenster kann helfen.

 Jan Krebbers informiert über einbruchsichere Fenster.

Jan Krebbers informiert über einbruchsichere Fenster.

Foto: Thomas Lammertz

Die Polizei erwartet für die kommenden Monate eine Zunahme der Wohnungseinbrüche in Krefeld. "Im November, Dezember und Januar werden die Zahlen besonders hoch sein”, sagt Polizeisprecher Rainer Behrens. Mit den länger werdenden Nächten beginnt die Einbruchsaison.

Um ein Drittel öfter als in den Sommermonaten steigen Diebe in der dunklen Jahreszeit in Krefelder Wohnungen und Häuser ein ­ oder haben dies zumindest versucht. Während im Juni und Juli dieses Jahres 97 Einbrüche registriert wurden, waren es im November und Dezember 2008 150 Fälle. Die Polizei geht von einer ähnlichen Entwicklung in diesem Jahr aus. Insgesamt ist in Krefeld bis einschließlich September 488 Mal eingebrochen worden, im gesamten vergangenen Jahr lag die Zahl bei 561.

Um die Zahl der Einbrüche einzudämmen, stellt die Krefelder Polizei am 7. und 8. November, jeweils von 10 bis 17 Uhr, im Präsidium am Nordwall gemeinsam mit der Tischler-Innung Tür- und Fenster-Systeme vor, die Einbrecher von ihrem Vorhaben abbringen sollen. Mit entsprechendem Werkzeug sind auch gesicherte Fenster nach zehn Minuten aufzubrechen, so lange aber versuchen es die meisten Verbrecher laut Polizei gar nicht.

Sie brechen nach 30 bis 40 Sekunden ab. Nicht mehr als diese Zeit benötigt ein Eindringling, um ein Standard-Fenster, wie es immer noch in Neubauten eingesetzt wird, mit einem einfachen Schraubendreher aufzuhebeln. Messe-Besucher können an einem Fenster selbst ausprobieren, wie einfach das geht ­ und wie schwer das an einem "einbruchshemmenden” ist. Polizeipräsident Rainer Furth gibt zu, dass Einbrüche in der Regel schwer aufzuklären sind. "Weil es sich oft um reisende oder Gelegenheitstäter handelt, sind die Ermittlungsansätze gering”, sagt er. 2008 wurden lediglich 14,97 Prozent aller Wohnungseinbrüche aufgeklärt. "Deshalb versuchen wir die Taten vor allem über Prävention zu bekämpfen”, sagt Rainer Furth.

Dazu hat die Krefelder Polizei eigens zwei beratende Kommissare abgestellt ­ die auch auf der Messe vertreten sein werden­, die Bürger davon überzeugen sollen, in die Sicherheit von Türen und Fenstern zu investieren. Alarmanlagen sind der Polizei zufolge von nachrangiger Bedeutung.

Die Krefelder Einbruchstatistik der vergangenen zehn Jahre zeigt insgesamt eine sinkende Tendenz. 2001 waren es beispielsweise noch 884 angezeigte Taten. Polizeipräsident Furth will diese erfreuliche Entwicklung aber nicht überbewerten: "Die Schwankungen über die Jahre sind relativ gering”, sagt er. Und wenn die Polizei einen Einbrecher fasse, würden gleich mehrere neue Taten verhindert.

Das Fassen der Täter sollen Hausbesitzer im Übrigen den Beamten überlassen. Wer einen Einbrecher auf frischer Tat ertappe, solle sich ruhig verhalten und die 110 anrufen, sich ihm aber auf keinen Fall in den Weg stellen, sagt Furth. Das sei gefährlich.

(RP)
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