Bauarbeiten für neue Kita in Kleinenbroich Abbau des Spielgeräts zu Ferien-Beginn war ein Versehen

Kleinenbroich · Am Eickerender Feld in Kleinenbroich soll bald eine neue Kita des DRK entstehen. Bürger beschwerten sich, dass das Klettergerüst, das den Bauarbeiten im Wege steht, gerade zu Beginn der Osterferien abgebaut wurde.

 Marcel Pitsch, Hanne Krings sowie das Ehepaar Sabine und Jens Rubart auf der Spielwiese am Eickerender Feld.  Foto: Bb

Marcel Pitsch, Hanne Krings sowie das Ehepaar Sabine und Jens Rubart auf der Spielwiese am Eickerender Feld. Foto: Bb

Foto: Bärbel Broer

Der Schrecken war bei Kindern und Eltern am Eickerender Feld in Kleinenbroich groß: Bauarbeiter waren am Morgen angerückt, um das Klettergerüst neben dem Spielplatz abzubauen. Es musste weichen, weil dort das DRK eine Kita bauen wird. Start soll Ende Frühjahr/Anfang Sommer sein. So steht es in einem Brief, den der Neusser DRK-Kreisverband gemeinsam mit Stadtkämmerer Thomas Dückers Ende Februar an die Bewohner verschickt hat.

Die sind verärgert. „Wir verstehen nicht, warum man das Gerät direkt zu Beginn der Osterferien abbauen muss“, sagt Marcel Pitsch. Die Stadt bestätigt auf Anfrage, dass das Spielgerät im Zuge der Baumaßnahme hatte weichen müssen. „Richtig ist allerdings, dass dies nicht sofort hätte geschehen müssen. Da die Arbeiten schon sehr weit fortgeschritten waren, kam ein Versuch, die Arbeiten anzuhalten, leider zu spät.“ Die Fläche sei so hergerichtet worden, dass sie zumindest als Sandkasten zunächst weiter genutzt werden könne, heißt es weiter. Doch nach Sandkasten scheint nur wenigen Kindern der Sinn zu stehen. Grund: Viele von ihnen sind aus dem Alter raus. Die Aktion der Stadt hat den ohnehin schon großen Unmut bei Eltern und Kindern verstärkt. Denn die Spielwiese, die seit Jahren zum Bolzen, Klettern und Chillen – insbesondere von älteren Kindern – genutzt wird, ist verkauft und wird bebaut mit einer Kita. Dass dies eines Tages passieren würde, wissen eigentlich alle, die vor Jahren hier gebaut hatten. „Denn den Errichtungsbeschluss für eine Kita gab es bereits 1995“, sagt Pitsch. „Doch es hat offenbar eine Nutzungsänderung stattgefunden, von der wir als Anwohner nichts wissen“, sagt Sabine Rubart. Ihr Mann Jens fügt hinzu: „Ich habe alle Ratsbeschlüsse durchgesehen und finde nichts zu den Bebauungsplanänderungen.“

Die sind auch gar nicht notwendig, wie die Stadt weiter mitteilte: „Es ist korrekt, dass 1995 eine dreizügige eingeschossige Kita geplant war. Nun wird zweigeschossig mit Flachdach gebaut, insgesamt fünf Gruppen finden Platz. Eine Änderung des Bebauungsplans ist dazu nicht erforderlich.“ Die Pläne seien im August 2020 vorgestellt worden.

„Die Einrichtung wird auch eine Bildungs- und Beratungsstelle für Familien sowie Senioren vor Ort sein. Das DRK wird dort ein Kursangebot etablieren“, heißt es in dem gemeinsamen Brief von Stadt und DRK. Das hat die Anwohner noch mehr aufgeschreckt. „Dass wir diese Wiese behalten können, ist utopisch. Es soll aber beim ursprünglichen Bebauungsplan bleiben“, sagt Hanne Krings. Die Eltern haben nun eine Online-Petition eingerichtet –  zum Erhalt der Spielwiese. Knapp 500 Unterstützer gibt es bereits.

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