Abgewandelte Kölsch-Reklame Figur mit Spritze sorgt für Aufregung in Köln

Köln · Eine meterhohe Kunstinstallation sorgt seit dem Wochenende für Wirbel in Köln: Eigentlich hat die Figur ein Kölsch-Glas in der Hand - in der neuen Version setzt sie sich eine Spritze.

 Eine Kunstinstallation auf dem Neumarkt zeigt eine Figur, die sich eine Spritze setzt.

Eine Kunstinstallation auf dem Neumarkt zeigt eine Figur, die sich eine Spritze setzt.

Foto: dpa/Henning Kaiser

Künstler haben eine Werbung der Kölsch-Brauerei Reissdorf abgewandelt und am Neumarkt eine Leuchtreklame aufgebaut, bei dir sich die Figur nicht wie im Original ein Bier gönnt - sondern eine Spritze setzt. Die Künstler wollen nach eigenen Angaben auf die Drogenszene aufmerksam machen. Die Brauerei kündigte rechtliche Schritte an.

Die bekannte Originalwerbung hängt an einem Haus am Rudolfplatz: Dort ist abwechselnd zu sehen, wie ein Mann („Er trinkt“) beziehungsweise eine Frau („Sie trinkt“) ein Kölschglas heben. Am Neumarkt lautet der Schriftzug an den Neonröhren „Sie spritzt“.

 Eine Werbetafel der Kölsch-Brauerei Reissdorf an einem Haus zeigt eine Figur, die Kölsch trinkt.

Eine Werbetafel der Kölsch-Brauerei Reissdorf an einem Haus zeigt eine Figur, die Kölsch trinkt.

Foto: dpa/Henning Kaiser

Die verantwortlichen Künstler wollten auf die Verdrängung der Drogenabhängigen aufmerksam machen, die seit Jahren am Neumarkt verkehren, heißt es auf der Internetseite des „Impulse Theater Festivals“, für das die Installation aufgestellt wurde. Kölsch sei im Gegensatz zu Heroin und anderen Drogen „jenes Suchtmittel, das die Identität einer ganzen Stadtgesellschaft prägt“.

„Illegaler Drogenhandel wird gleichgesetzt mit dem Verkauf von Kölsch“, kritisierte dagegen die „Bürgerinitiative Zukunft Neumarkt“ die Aktion laut einer Mitteilung.

Auch die Brauerei Reissdorf ist empört über die Abwandlung ihrer Reklame. Gegenüber der „Bild“-Zeitung nannte Geschäftsführer Michael von Rieff die Aktion „geschmacklos“ und kündigte an, dass man einen Anwalt hinzuziehen wolle. Die Brauerei wollte sich auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Montag nicht mehr zu dem Thema äußern.

(hsr/dpa)
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