Kölner Sozialarbeiter Darf Demirci zur Beerdigung seiner Mutter aus der Türkei ausreisen?

Die Mutter des in der Türkei festgehaltenen Kölner Sozialarbeiters Adil Demirci ist in Deutschland gestorben. Unklar ist, ob die Türkei ihn zur Beerdigung ausreisen lässt.

Demonstranten fordern die Freilassung des in der Türkei inhaftierten Journalisten Adil Demirci (Archiv).

Demonstranten fordern die Freilassung des in der Türkei inhaftierten Journalisten Adil Demirci (Archiv).

Foto: dpa/Geisler-Fotopres

Die seit Langem an Krebs erkrankte Elif Demirci sei am Mittwochvormittag an den Folgen ihrer Krankheit gestorben, teilte der Solidaritätskreis "Freiheit für Adil Demirci" am Freitag mit. Eine Teilnahme ihres Sohns an der Beerdigung sei ungewiss, da in der Türkei weiterhin eine Ausreisesperre gegen ihn vorliege.

Der Kölner Sozialarbeiter und freie Mitarbeiter der linken türkischen Nachrichtenagentur Etha war im April 2018 mit seiner krebskranken Mutter für einen Familienbesuch nach Istanbul gereist. Am Tag vor ihrer Rückreise wurde der 33-Jährige in Istanbul unter dem Vorwurf der Mitgliedschaft in der linksextremen Gruppe MLKP festgenommen. Mitte Februar wurde er zwar aus der U-Haft entlassen, doch darf er bis heute Istanbul nicht verlassen.

Laut dem Solidaritätskreis, der sich in Köln zur Unterstützung von Demirci gebildet hat, besuchte seine Mutter ihn drei Mal in Haft in Istanbul. Zuletzt war sie demnach im Mai bei ihrem Sohn. Sie habe sich immer wieder Vorwürfe gemacht, überhaupt mit ihrem Sohn nach Istanbul gefahren zu sein, erklärte der Solidaritätskreis.

Demirci droht in der Türkei eine lange Haftstrafe. Die nächste Verhandlung ist erst für den 15. Oktober angesetzt.

(top/AFP)
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