Kleve Wemb – ein Dorf packt's an

Kleve · Die Wember halten zusammen und lieben das Feiern. Der besondere Stolz sind das Bürgerhaus, das gleichzeitig Pfarrheim ist, und die großzügige Sportanlage. Eine Kapelle erinnert an die Wehrfähigkeit der Bewohner.

 Sport ist eine weitere Leidenschaft der Wember Bevölkerung. Für den Sportplatz bleiben Wilhelm Böskens, Claus Denkler und Rolf Redzinski am Ball (v.l.).

Sport ist eine weitere Leidenschaft der Wember Bevölkerung. Für den Sportplatz bleiben Wilhelm Böskens, Claus Denkler und Rolf Redzinski am Ball (v.l.).

Foto: Seybert, Gerhard

kreis kleve Rechts und links umrahmt Buchsbaum die kleine Kapelle vor den Toren der Wember Sportanlage. "Gott schütze unsere Heimat" steht auf dem Schild, das an dem Backsteinhäuschen angebracht ist. "Ich weiß noch genau, wie ich das bestellt habe", erinnert sich Wilhelm Böskens. 16 Jahre lang war er Präsident der Geselligen Vereine Wemb.

Die Kapelle ist sozusagen ein Mahnmal, aufgestellt, als die Wember sich gegen die Errichtung einer Mülldeponie in den Kieskuhlen wehrten. Das war 1988. Danach ging es richtig los. Die Wember stehen zusammen und nehmen das Schicksal ihres Ortes selber in die Hand. 1990 begannen sie mit dem Bau ihres Bürgerhauses. "Mit Sicherheit einmalig", nennt der amtierende Präsident der Geselligen Vereine, Rolf Redzinski, dass Bürgerhaus und Pfarrheim unter einem Dach Platz finden. 5000 Arbeitsstunden haben die Wember bis jetzt hineingesteckt, und ganz viel Herzblut.

Für kleines Geld wird das Bürgerhaus zu Feierlichkeiten vermietet. Dadurch wird es finanziert, zusammen mit den Einnahmen aus der Kirmes. Die findet immer am letzten Wochenende im August statt. Damit die Schausteller mit festen Einnahmen rechnen können, erhalten die Wember Kinder am Kirmesdienstag Freimarken. Dafür werden Haussammlungen durchgeführt. Die gibt es auch bei Goldhochzeiten. Die Jubilare erhalten ein Geschenk aus der Bevölkerung, mit dem Rest wird ein Feuerwerk zur Feier des Tages finanziert. Beim Ständchen sind der Musikverein Wemb dabei und die Gesangsgruppe Motus. Die Schützen schwenken Fahnen, und auch Sportverein und Feuerwehr sind mit einer Abordnung und Fahnen vor Ort.

400 Mitglieder zählt der lokale Sportverein Germania Wemb. Eigenleistung wird auch dort groß geschrieben, ob Vereinsheim, Rasenplatz oder Beachvolleyballfeld. Das nächste Projekt ist ein Soccerfield, das die Jugendabteilung durch Sponsoren und viele private Spenden stemmt.

Ebenfalls in Eigenleistung entstand 2007 die Boulebahn am Bürgerhaus in unmittelbarer Nachbarschaft zum Spielplatz. Im gleichen Jahr wurde der Märchenbrunnen vor der alten Schule aufpoliert. Im Erdgeschoss der Schule ist heute der Schießstand der Schützen untergebracht, das Untergeschoss steht ganz im Zeichen des Sports. Von der Babykrabbelgruppe bis zum Seniorensport reicht das Angebot. Geografischer Mittelpunkt, und biografischer, ist und bleibe aber die Kirche, betont Redzinski die Bedeutung von Heilig-Kreuz in St. Cyriakus. "Wenn gefeiert wird, gehört die Messe dazu."

Punkten kann Wemb, neben dem Engagement seiner Bewohner, durch die landwirtschaftlich schöne Lage mit weitem Blick über Felder. Typisch niederrheinisch taucht am Horizont eine Mühle auf. Bauernhofcafé und Restaurants bieten Gelegenheit für eine gemütliche Einkehr.

(bimo)
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