Kleve Von Ameland bis zum Whisky

Kleve · Die Autorin Sabine Prigge hat in ihrem neuen Buch "Unsere Schwanenstadt" Klever Geschichten und Anekdoten niedergeschrieben. Dafür hat sie mit Urgesteinen gesprochen und in Archiven gestöbert.

 Die Autorin Sabine Prigge (mitte), Lutz Keßler (links) und Jörg Ortwein präsentierten das Buch im Café Samocca. Dort soll im Juni auch eine Lesung stattfinden.

Die Autorin Sabine Prigge (mitte), Lutz Keßler (links) und Jörg Ortwein präsentierten das Buch im Café Samocca. Dort soll im Juni auch eine Lesung stattfinden.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Was macht Kleve eigentlich aus? Die Frage stellt Bürgermeister Theodor Brauer im Vorwort zu Sabine Prigges neuem Buch "Unsere Schwanenstadt". Er kommt zu dem Schluss: Es sind vor allen Dingen die einzelnen Geschichten der vielen Menschen, die sich in der Schwanenstadt zu Hause fühlen. 17 von ihnen hat die Autorin nun aufgeschrieben.

"Das Buch richtet sich in erster Linie an Klever, die in ihren Erinnerungen schwelgen wollen. Manche Geschichten dürften einigen bekannt sein, andere sind noch nicht so weit verbreitet", erzählt Prigge. Vielen Einheimischen sollte noch das "Whisky" bekannt sein, die Kultkneipe an der Lohstätte, oder das rot-plüschige Burgtheater: "Hier wurde gelacht, geweint, Händchen gehalten, herzklopfend der erste Kuss getauscht", schreibt die Autorin. Unbekannter hingegen dürfte das große Fahrradrennen Basel – Cleve sein, das laut Prigge der heutigen Tour de France in nichts nachstand. Von Ferienlagern in Ameland bis zu ersten Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht in der Tanzschulde Seidl – im Buch findet jeder im Kleverland Geborene einen Teil seiner Jugend wieder.

Im Mittelpunkt der zuweilen lustigen, manchmal aber auch ernsten Geschichten stehen Persönlichkeiten, die nicht unbedingt im Rampenlicht standen, aber das Leben in Kleve prägten oder bunter machten. "Ich war im Klever Stadtarchiv, die meisten Geschichten habe ich aber in den vielen Interviews erzählt bekommen, die ich über ein Jahr verteilt geführt habe", erzählt Prigge. Die gesammelten Geschichten sind mit vielen Schwarz-Weiß Fotos bebildert, um die Erinnerungen noch lebhafter zu erzählen: Vom Poitouhengst Dodu bis zur Trinitatiskirche an der Böllenstege.

Die Autorin hatte vorher vor allen Dingen Kurzgeschichten geschrieben. Mit ihrer Geschichte "Gezeiten" gewann sie den ersten Preis des Timmendorfer Literaturwettbewerbs 2005/2006. Auf Wunsch ihrer Tochter folgte danach das Kinderbuch "Nicht ohne Jasper". Durch ihre Mitarbeit an dem Klever Reiseführer "Neugierig auf Kleve?", von Maren Rombold, sei der Wartberg Verlag auf Prigge zugekommen und habe sie gefragt, ob sie das Buch schreiben wolle.

Ein Novum für die Autorin, die hauptberuflich bei der LVR-Klinik in Bedburg-Hau arbeitet. Sie ist Jahrgang 1967 und in Kleve geboren und auch aufgewachsen. Daher sei das Buch zu schreiben auch ein Stück weit Herzenssache für sie gewesen.

Bibliografisches Sabine Prigge, Unsere Schwanenstadt - Geschichten und Anekdoten aus Kleve, 80 Seiten, gebunden, 11 Euro. ISBN 978-3-8313-2403-3. Überall erhältlich, wo es Bücher gibt.

(lukra)
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