Kleve Totes Telefon statt Turbo-Internet in der Düffel - schon seit vier Tagen

Kleve · Familie Beyer (Name von der Redaktion geändert), die in der Düffel zwischen Rindern und Bimmen wohnt, hatte schon geahnt, ja gefürchtet, dass das sonnige Wochenende für sie ein trübes werden würde. Hatte die Telekom doch, nachdem die Telefon- und Internetleitung der Beyers seit dem Donnerstag tot war, mitgeteilt, dass die Leitung am Samstag wieder freigeschaltet werde. Garantieren wollte und konnte das ein Sprecher des Unternehmens aber nicht. Tatsächlich blieben die Leitungen tot.

Die Telekom-Pannen-Geschichte im Rückblick: Nachdem die Telekom der Familie Beyer am Donnerstag um 0 Uhr die alte, langsame Internetleitung samt Telefon gemäß neuem Vertragsabschluss gekappt hatte, war die neue Turbo-Internetverbindung nicht wie geplant rasch hergestellt worden. Als Grund für die Panne nannte die Telekom am Donnerstag den ver.di-Streik, kündigte aber an, dass die Leitung am Samstag freigeschaltet werde. Im Internet — da Familie Beyer weder Internet noch Telefon hatte, musste ein Freund auf der Telekom-Service-Seite den aktuellen Stand der Dinge ermitteln — was auch geschah. Die Leitungen der Familie Beyer blieben dennoch weiter tot.

Erneut musste der Bekannte zum Telefon greifen, sich in der Warteschleife der Telekom-Service-Hotline geduldig zeigen und nachfragen, wie es nun weitergehen werde. Die Telekom forschte und kam zu einem Ergebnis: Die Leitung sei freigeschaltet, im Haus der Beyers sei auch alles okay, doch irgendwo zwischen Verteilerkasten und Beyer-Haus gebe es einen Fehler. Welcher Art der sei und wo er genau zu finden sei, dass müsse ein Telekom-Mitarbeiter vor Ort ermitteln.

Die Hoffnung der Familie Beyer, dass dieser Retter in der Not ein, zwei Stunden nach der Störungsmeldung vor ihrer Haustüre stehen werde — so wie man es aus längst vergangenen Tagen, als es noch einen Notdienst im Wortsinn gab, kannte —, zerstörte die Telekom unverzüglich. "Frühestens am Montag oder Dienstag kann einer unserer Mitarbeiter kommen", so hieß es von der Service-Hotline.

Damit stand für Familie Beyer fest: Aus bislang drei Tagen ohne Telefon und Internet würden fünf, vielleicht sechs werden. Schlimmeres scheint den Beyers nach ihren bisherigen Erfahrungen möglich.

Schon am Freitag hatte ein Telekom-Mitarbeiter gesagt: "Persönlich halte ich es für unzumutbar, dass die Telefon- und Internetleitung von Telekom-Kunden zwei Tage lang tot sind." Was hätte er da am Samstag noch sagen können?

(dido)
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