Kreis Kleve Stofftaschen vermeiden Plastikmüll

Kreis Kleve · Die Kreis Klever Abfallwirtschaft beteiligt sich ab heute unter dem Motto "(Wieder-)Verwenden statt verschwenden" an der Europäischen Woche zur Abfallvermeidung. Es gibt eine Ausstellung und Baumwolltaschen.

 Damit im Kreis Kleve in Zukunft nicht mehr so viele Plastiktüten zum Verpacken der Einkäufe verwendet werden, verteilt die Kreis Klever Abfallwirtschaft ab heute ihre selbst gestalteten Baumwolltaschen.

Damit im Kreis Kleve in Zukunft nicht mehr so viele Plastiktüten zum Verpacken der Einkäufe verwendet werden, verteilt die Kreis Klever Abfallwirtschaft ab heute ihre selbst gestalteten Baumwolltaschen.

Foto: Gottfried Evers

In dicken roten Ziffern prangt die Zahl 5 300 000 000 (5,3 Milliarden) auf dem Plakat, darüber ein Foto von einem Mann, der den Haufen Plastiktüten in seinen Armen kaum noch tragen kann. 65 Plastiktüten verbraucht jeder Mensch in Deutschland pro Jahr — insgesamt macht das eben die Summe von 5,3 Milliarden Einwegtüten. Und das schadet der Umwelt immens, wie dem nächsten Info-Plakat der Wanderausstellung "Ver(sch)wenden" der Abfallberatung der Kreis Klever Abfallwirtschaft (KKA) zu entnehmen ist.

Zu sehen ist die Ausstellung, die sich unter dem Motto "(Wieder-)Verwenden statt verschwenden" mit dem Thema Abfallwiederverwendung beschäftigt, zunächst während der Europäischen Woche zur Abfallvermeidung im Berufskolleg in Kleve — ausschließlich für dessen Schüler und Lehrer. Danach können die zwölf Holzstellwände mit teils überraschenden Informationen und einfachen Recycling-Tipps von anderen Schulen und Institutionen bei der KKA entliehen werden. Zusätzlich kann ein pädagogisches Angebot zum Thema "Abfall" in Anspruch genommen werden.

Um die Informationen auch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, sei auch eine Ausstellung der Tafeln an einem öffentlichen Platz angedacht, teilte die KKA mit. "In erster Linie soll die Ausstellung das Bewusstsein für Wiederverwendungsmöglichkeiten schaffen", sagte Gabriela Thoenissen von den KKA. Damit das erreicht werden kann, bedient sich die KKA nicht nur beeindruckender Zahlen, sondern auch schockierender Bilder. So ist auf einem Plakat ein aufgeschlitzter Vogel mit einem Bauch voll Plastikmüll zu sehen. Dafür unter anderem verantwortlich: die achtlos in die Natur geschmissenen Plastiktüten, die erst in 500 Jahren verrotten. Um so etwas und unnötige Erdöl-Verschwendung zu vermeiden, rät die KKA dazu, mehrfach nutzbare Taschen — zum Beispiel aus Baumwolle —, Körbe oder Rucksäcke für den Einkauf zu verwenden.

Um mit gutem Beispiel voranzugehen, verteilt die KKA während der Europäischen Woche zur Abfallvermeidung von heute bis zum 24. November an ihren Entsorgungsanlagen in Bedburg-Hau-Moyland und in Geldern-Pont selbstgestaltete Baumwolltaschen mit der Aufschrift "Gib's zu, Du willst mich doch auch!".

Weil aber nicht nur Einwegtaschen, sondern auch Einwegflaschen für jede Menge Plastikmüll in Deutschland sorgen, beschränkt sich die Ausstellung nicht nur auf die Plastiktüten — sie rät auch dazu, beim Einkauf von Getränken auf die Unterscheidung von Mehrweg- und Einwegpfandflaschen zu achten. Denn bis zu 70 Mal wiederverwendet werden nur die Flaschen für acht Cent Pfand — meist sind das Glasflaschen. Die übrigen Plastikflaschen würden gepresst, zerkleinert, geschmolzen und zum Beispiel zu Bechern und Pullovern verarbeitet. Diese Wiederverwendung sei nicht nur aufwendig, sondern verbrauche auch viel Energie und eine Menge an Rohstoffen, heißt es in der Ausstellung.

Und auch mit dem Verzicht auf einen Coffe-To-Go-Becher könne jeder Einzelne die Umwelt schützen. Sechs Milliarden dieser Becher werden in der Bundesrepublik pro Jahr verbraucht — 500 000 Bäume werden dafür gefällt. "Es ist Trend, den Kaffee einfach in den Bechern mitzunehmen. Dabei könnte sich jeder auch einen Thermobecher von zu Hause mitbringen", sagt Thoenissen. Sie hofft, dass diese einfachen Tipps bei den Ausstellungsbesuchern ankommen und auch umgesetzt werden.

(RP)
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