Kleve Häftling seit zehn Tagen im Hungerstreik

Kleve · Ein 34-jähriger Häftling, der in der Klever Justizvollzugsanstalt (JVA) derzeit eine Gefängnisstrafe von zwei Jahren und sieben Monaten absitzt, befindet sich nach Angaben seines Anwaltes, Ayhan Sacik, seit Donnerstag vergangener Woche in einem Hungerstreik.

Damit — so erklärte der Jurist — wolle sein Mandant dagegen protestieren, dass seine Haftstrafe nach Verbüßung von 2/3 der Gesamtzeit nicht zur Bewährung ausgesetzt wurde. Ein entsprechender Antrag war vom Landgericht Kleve am 16. Oktober abgelehnt worden. Die Begründung des Gerichtes: Bei dem mehrfach Vorbestraften überwiege "die Aussicht einer Resozialisierung gegenüber dem Misslingen" nicht. Gegen diese richterliche Entscheidung hatte der Anwalt des Inhaftierten Widerspruch eingelegt, so dass sich nun das Oberlandesgericht in Düsseldorf mit dem Fall beschäftigt.

Regierungsdirektor Klaus Dieter Schweinhagen, der die JVA in Kleve leitet, bestätigte den Hungerstreik des 34-Jährigen. Der Häftling lehne feste Nahrung ab, nehme aber Flüssigkeit zu sich. Täglich untersuche ein Mediziner den Hungerstreikenden, so dass nötigenfalls medizinische Maßnahmen ergriffen werden könnten. "Eine Zwangsernährung wäre aber der letzte Schritt", erklärte der JVA-Leiter. Zudem versuche man immer wieder auf den Mann einzuwirken, dass er seinen Hungerstreik beende.

(dido)
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