Polizei-Panzer im Einsatz Spezialeinsatzkommando stürmt Villa in Kleve

Kleve · Etwa 30 Beamte waren nach Augenzeugenberichten an dem Einsatz beteiligt. Zeitgleich wurden in den Niederlanden vier Objekte in Nimwegen und eines in Overasselt, bei Cuijk, durchsucht.

 Die Einsatzkräfte kamen schwer bewaffnet – und mit schwerem Gefährt, wie diese Aufnahme zeigt.   Foto: Privat

Die Einsatzkräfte kamen schwer bewaffnet – und mit schwerem Gefährt, wie diese Aufnahme zeigt. Foto: Privat

Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) aus Krefeld hat am Dienstag eine Villa in Kleve gestürmt. Etwa 30 Beamte waren nach Augenzeugenberichten an dem Einsatz beteiligt. Von mehreren Seiten verschafften sich die Männer des SEK Zutritt zu dem exklusiven Wohngebäude. Die Krefelder Polizei bestätigt den Einsatz. Das Verfahren wird von der niederländischen Justiz geleitet. Die hatte ein Amtshilfeersuchen an die deutschen Kollegen gestellt.

Zeitgleich wurden in den Niederlanden vier Objekte in Nimwegen und eines in Overasselt, bei Cuijk, durchsucht. Jop Heinen, Sprecher der Polizei für den Osten der Niederlande, sagte: „Wir haben fünf Personen festgenommen.“ Den Anlass für die Aktionen nannte er aus ermittlungstaktischen Gründen nicht. Ebenso wollte die niederländische Polizei keine Angaben über Nationalitäten oder Herkunftsländer der Festgenommenen machen. Alle Männer befinden sich in Untersuchungshaft. In Kleve wurde niemand festgenommen. Dennoch war der Einsatz spektakulär.

Es war 6 Uhr, als mit einem lauten Knall die Haustür der Villa aus den Angeln flog. Fensterscheiben zerbarsten. Von verschiedenen Seiten stürmten die schwerbewaffneten Beamten das Wohngebäude. „Es war wie ein Donnerschlag. Ich bin aufgeschreckt und zum Fenster gerannt. Zuerst habe ich nur Nebel gesehen“, sagt ein Anwohner. Der Rauch war mehr als hundert Meter entfernt zu erkennen, zwei Polizeipanzer standen in der Zufahrt. Durchsagen sollten die Anlieger beruhigen. „Es hieß, man solle im Haus bleiben“, schildert ein Beobachter.

Nach 20 Minuten war alles vorbei. Am Nachmittag wurde vor dem Anwesen schon wieder aufgeräumt. Männer kehrten die Scherben zusammen. Die Haustür ist provisorisch mit einer Spanplatte verrammelt. Der Besitzer sei selten vor Ort, heißt es von Anwohnern. Wenn er komme, so reise er in einem teuren Sportwagen an.

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