Kreis Kleve Hälfte der Hausärzte ist impfbereit

Kreis Kleve · Das hat eine Umfrage der Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein ergeben. Ärzte fordern bürokratische Entlastung, um Tests und Impfungen vornehmen zu können.

 Eine Spritze wird mit Astrazeneca-Impfstoff aufgezogen.

Eine Spritze wird mit Astrazeneca-Impfstoff aufgezogen.

Bei der Impfstrategie der kommenden Monate sollen niedergelassene Haus- und Fachärzte eine zunehmend tragende Rolle spielen. Wie aber ist es dort überhaupt um die Möglichkeiten bestellt? Im Rahmen einer Online-Befragung durch die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) erklärten rund 4500 Niedergelassene ihre grundsätzliche Bereitschaft – darunter mehrheitlich Hausärzte, aber auch Frauenärzte, Orthopäden, HNO- und Kinderärzte. Bezogen auf ganz Nordrhein würde damit fast die Hälfte der knapp 8.800 ärztlichen Praxen in den eigenen Räumlichkeiten Impfungen anbieten wollen, heißt es von der KVNO.

Mehr als die Hälfte der Praxen gab demnach an, mindestens 50 Corona-Schutzimpfungen pro Woche durchführen zu können. Bevorzugte „Impftage“ wären mit Blick auf die ambulante Regelversorgung der Praxen vor allem der Mittwoch- und Freitagnachmittag. Hier wären separate Impfsprechstunden für die Ärzte am besten zu realisieren. Die reine Online-Befragung der KVNO lief vom 11. bis 28. Februar 2021. Angeschrieben wurden alle zugelassenen Ärzte in Nordrhein, die im Arztregister eine E-Mail-Adresse hinterlegt haben.

„Spätestens wenn die angekündigten großen Mengen an Impfstoffen eintreffen werden, brauchen wir dringend die Unterstützung der Praxen. Eine zügige Durchimpfung der Bevölkerung kann nur in Kooperation zwischen Haus- und Fachärzten mit den kommunalen Impfzentren gelingen – dann könnten wir bis zum Sommer fast allen Menschen im Rheinland ein Impfangebot unterbreiten“, sagt Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der KVNO. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte im Februar davon gesprochen, allen Impfwilligen in Deutschland bis zum 21. September ein Impfangebot machen zu wollen.

Der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt forderte gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe unterdessen bürokratische Entlastungen. Um neben der Versorgung der Patienten auch die Impfungen sowie die zusätzlichen Tests vornehmen zu können, müsse jeglicher vermeidbarer Aufwand wegfallen

(lukra)
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