Oldtimer-Rettung in Bedburg Hau Commodore kehrt aus dem Opel-Himmel zurück

Bedburg-Hau · Ein Opel Commodore, der vor 20 Jahren in Bedburg-Hau verkauft wurde, ist nun auf einem Hinterhof in Essen wieder aufgetaucht. Ein Oldtimer-Fan erwarb den Wagen und holte ihn zurück in die Heimat. Dort wird er jetzt restauriert.

 Bei dem Anblick kaum zu glauben: Der Wagen soll gerade erst 50.000 Kilometer gelaufen sein.

Bei dem Anblick kaum zu glauben: Der Wagen soll gerade erst 50.000 Kilometer gelaufen sein.

Foto: Guido Schulmann

Als Holger Salmon diese WhatsApp-Nachricht las, konnte er seinen Augen kaum trauen. Ein Bekannter von ihm war auf Wohnungssuche in Essen. Als er über einen Hinterhof zu der Immobilie lief, erblickte er einen alten Opel, Baujahr 1971. Weil er wusste, das Holger Salmon ein großer Fan dieser Automarke ist, schickte er ihm über den Online-Nachrichtendienst ein Foto des völlig heruntergekommenen Autos. Salmon konnte es kaum fassen. „Mir war sofort klar: Den kenne ich. Das habe ich an den Felgen gesehen“, sagt der Auto-Liebhaber.

Ein Freund von Salmon, Carsten Aust aus Kleve, hatte den Opel Commodore vor 20 Jahren besessen. Auch Salmon war oft mit dem Wagen gefahren. Aust ließ den Opel, der zuvor noch gold-farben erstrahlte, damals in Grün umlackieren und verkaufte ihn anschließend. Dann verlor sich die Spur des Opels. „Ich dachte, der wäre längst im Opel-Himmel“, sagt Holger Salmon. Als er die Nachricht seines Bekannten auf seinem Handy sah, war für den Oldtimerfan sofort klar: „Den kaufe ich.“

Der Bedburg-Hauer ließ sich einen Besichtigungstermin geben und fuhr mitsamt Anhänger nach Essen. „Der Commodore sah aus, als hätte man ihn gerade aus dem Rhein geholt“, erinnert sich Salmon. Der Opel war völlig mit Moos und Algen überzogen - ein gutes Argument für die anschließendem Verkaufsverhandlungen. 650 Euro legte Salmon für den Commodore auf den Tisch, im Gegenzug erhielt er den Fahrzeugschein.

Salmon schob das alte Schätzchen auf seinen Anhänger und fuhr wieder zurück nach Bedburg-Hau. Dort wartete schon der Freund aus Kleve, Carsten Aust, der ehemalige Besitzer des Opels, auf ihn. Er war völlig gerührt, als er den Oldie erblickte und ihn vom Anhänger rollen durfte. Was für Nicht-Kenner wie ein Haufen Schrott aussah, war für Salmon und seinen Freund ein wahrer Schatz, der nur wieder auf Hochglanz gebracht werden muss. Der Bedburg-Hauer griff zum Hochdruckreiniger und spritzte nach und nach den Dreck vom Wagen. „Dadurch kam natürlich auch der ganze Rost zum Vorschein“, sagt Salmon schmunzelnd.

Doch mit gerade einmal 50.000 Kilometern ist der Commodore noch längst kein Fall für den Schrotthändler. Der Oldtimer sprang mit Hilfe einer Starterbatterie sogar sofort an, als Salmon den Zündschlüssel drehte. Der Bedburg-Hauer will den Opel nun restaurieren. 18 Monate hat er dafür eingeplant. Das Schmuckstück soll dann seine Sammlung von mehreren Oldtimern ergänzen.

 Langsam kommt das Auto unter dem Schmutz zum Vorschein.

Langsam kommt das Auto unter dem Schmutz zum Vorschein.

Foto: Guido Schulmann

Als Alltagsauto will Salmon den Commodore zwar nicht benutzen, aber in Bewegung soll der Wagen auf jeden Fall bleiben. „Ich werde mit ihm gelegentlich zu Opel-Treffen fahren“, kündigt sein neuer Besitzer an. Eines ist jetzt schon klar: Der Commodore ist der neue Star des Opel-Clubs Louisendorf.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort