Kleve Neuen Realschülern droht Losverfahren

Kleve · An den beiden Klever Realschulen haben sich deutlich mehr Schüler angemeldet, als die Schulen aufnehmen können. Damit droht den künftigen Fünftklässlern ein Losverfahren.

Das bestätigte gestern Heinz-Josef van Megeren, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Schule und Sport der Stadt Kleve. Man habe jetzt mit den beiden Schulleitern der städtischen Realschulen in Kellen und an der Hoffmannallee vereinbart, dass sie Gespräche mit den Eltern führen. An den Gymnasien sei dies nicht vonnöten: "Hier liefen die Anmeldungen so, dass wir als Stadt nicht eingreifen müssen", zeigt van Megern die etwa gleich verteilten Schülerzahlen auf.

Jürgen Schmitz, Leiter der Ganztagsrealschule an der Hoffmannallee, rechnet damit, dass diese "Beratungsgespräche nach dem Schulgesetz" kommende Woche abgeschlossen sein werden. Die Stadt hofft, dass sich die Eltern anschließend entscheiden werden, ihr Kind an einer Realschule in einer anderen Kommune oder an der Hauptschule anzumelden. Dann könnte, so van Megeren, das drohende Losverfahren verhindert werden. Wenn nicht, werden alle angemeldeten Schüler in das Losverfahren müssen.

Die Anmeldezahlen an den Realschulen zeigten, wie wichtig die interkommunalen Gespräche über die künftige Schullandschaft in Kleve seien und dass man zügig zu einem Ergebnis kommen müsse, sagte Jörg Cosar, Ehrenvorsitzender der Stadtschulpflegschaft in Kleve. Mit dem Wegfall der verbindlichen Schulempfehlung sei das Problem aber in Sichtweite gewesen. Er hofft, dass Eltern, deren Kinder es etwa gleich weit zu anderen Realschulen in Kalkar oder Goch haben, sich vielleicht für die andere Kommune entscheiden.

Eltern aus Kleve (die wegen des laufenden Verfahrens nicht genannt werden möchten), sind empört über das Verfahren: "Ich finde es stark, wie hier mit unserem Nachwuchs umgegangen wird", sagt eine Mutter. Ein Vater meint, er zahle doch schließlich Steuern in Kleve, warum solle er dann sein Kind nach Goch oder Kalkar zur Schule schicken. Außerdem habe die Stadt doch in der Diskussion um die Gesamtschule wissen müssen, dass es so weit kommen werde.

(RP)
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