Klever Unterstadt Zwei Bauflächen für Minoritenplatz

Kleve · Der lange diskutierte Bebauungsplan für den Parkplatz zwischen Rathaus und Volksbank geht jetzt in die Offenlage. Der Plan richtet sich nach den Eckpunkten, die im Rat festgelegt wurden.

 Es sollen zwei Baufelder auf dem jetzigen Parkplatz bebaut werden können. RP-Foto:

Es sollen zwei Baufelder auf dem jetzigen Parkplatz bebaut werden können. RP-Foto:

Foto: Peter Graupner

Der Bebauungsplan für den „Minoritenplatz“ geht ab Montag, 13. August, in die Offenlage. „In der Zeit bis zum 24. September besteht für alle Interessierten erneut die Möglichkeit, sich den Bebauungsplan anzusehen und Anregungen abzugeben“, sagt Kleves Stadtsprecher Jörg Boltersdorf.

Vor knapp einem Jahr hatte der Rat der Stadt Kleve diese Offenlage beschlossen. Der Beschluss war damals eine schwere Geburt mit einer ungewohnten Mehrheit: CDU und SPD stimmten zusammen für den neuen Bebauungsplan. Damit geht es nach Jahrzehnten teils verbittert geführten Diskussionen einen kleinen Schritt weiter in Richtung einer Lösung für diesen provisorischen Parkplatz zwischen Rathaus und Volksbank. Tenor des Beschlusses: In der Offenlage können alle weiteren Vorschläge und Ideen diskutiert werden. CDU und SPD stellten heraus, dass investorenunabhängig geplant werden soll, der Bebauungsplan also nicht an das Bauvorhaben angepasst werden kann, sondern das Bauvorhaben an den Bebauungsplan angepasst werden muss. Der Plan, diverse Baugrundgutachten, ärchäologische Untersuchungen, Lärm- und Verkehrsgutachten sind jetzt schon auf der Web-Seite der Stadt Kleve einsehbar, sagt Boltersdorf.

Der Plan zeigt jetzt zwei Baufelder auf dem Parkplatz, der im Volksmund Minoritenplatz heißt, und ein weiteres Baufeld, das die alte Scala, in der bis vor Jahren ein Edeka-Markt war, umfasst. Die Baufelder sind hinter die alte Stadtmauer gelegt, orientieren sich mit ihren vielen Ecken aber noch am Ursprungsentwurf der Variante C. Vor der Volksbank liegt rund um den alten Stadtturm Netelenhorst ein größerer Platz, ein weiterer Platz ist vor dem Rathaus, der Wallgraben-Park ist breiter und wird durchgezogen. „Ziel des eingeleiteten Verfahrens ist es, den Bereich um den Minoritenparkplatz in der Klever Innenstadt einer der Zentrumslage angemessenen Bebauung zuzuführen“, erklärt Boltersdorf.

Nach Vorgaben des Klever Rates seien Eckpunkte für eine Entwicklung des Minoritenparkplatzes aufgestellt worden, aus denen Bebauungsvarianten erarbeitet wurden. „In der frühzeitigen Beteiligung wurden drei Bebauungsmöglichkeiten vorgestellt und, unter Berücksichtigung der eingegangenen Anregungen, ein neuer Entwurf erstellt“, erinnert der Stadtsprecher an das langwierige Verfahren. Zwischen den von den Archäologen belegten Linien der inneren und äußeren Stadtmauer soll eine Wegeverbindung zwischen Haus Koekkoek und dem ehemaligen Bensdorp-Gelände aufgenommen und neu geschaffen werden, so Boltersdorf weiter. Zusätzlich werde hier auch die Verbindung zur Hochschule gestärkt.

Zwar weist der Bebauungsplanentwurf derzeit eine dreigeschossige Bebauung mit Dachgeschoss auf und lässt Einzelhandel, Dienstleistungen und Wohnen zu. Doch in diesem Rahmen können verschiedene Modelle umgesetzt werden - wie beispielsweise der Entwurf eines Xantener Architektenbüros. Denkbar wären sowohl eine moderne Bebauung als auch eine neue Altstadt, wie sie jetzt in Frankfurt statt des technischen Rathauses entstand.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort