Kalkar Kalkar will Schoko-Ticket für Grundschüler zahlen

Kalkar · Kalkars Bürgermeister Gerhard Fonck sieht die "Stadt in der Klemme". "Das Schoko-Ticket hat keinen Mehrwert für die Bürger. Dafür sind die Busverbindungen in die Nachbarkommunen zu schlecht. Aber die Stadt Kalkar ist wegen der finanziell angeschlagenen Situation nicht in der Lage, die Kosten für diesen Fahrausweis komplett zu übernehmen", bedauert der Bürgermeister. Deshalb schlägt er "mit Bauchschmerzen" dem Rat bei der Sitzung am Donnerstag, 15. Dezember um 18 Uhr im Rathaus vor, das Schoko-Ticket zum 1. Februar kommenden Jahres einzuführen.

Dieser Tarif sei eine Umverteilung der Ausgaben des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) von den Ballungszentren auf die ländlichen Kommunen , so Fonck. Durch Vorgaben des Landesgesetzgebers werde es eine Tarif-Angleichung von VRR und VGN geben. Die Verkehrsgemeinschaft Niederrhein (VGN) mit den Kreisen Kleve und Wesel wird zum 1. Januar 2012 mit dem VRR fusionieren.

Da jedoch der Nutzen für die Grundschul-Kinder in Kalkar äußerst gering sei, werde er dem Rat empfehlen, die Stadt solle die jährlichen Kosten von 11000 Euro übernehmen, erklärte der Bürgermeister. Die gesamten Ausgaben von 125 000 Euro für alle Schüler könne Kalkar aber nicht tragen. Deshalb sollen Eltern von Kindern weiterführender Schulen für das erste Kind zwölf Euro im Monat und für das zweite sechs Euro zahlen. Das dritte Kind könnte kostenlos mitfahren. Der VRR habe gesagt, wenn Kalkar nicht den Schoko-Ausweis nehme, müsse das Ticket 1000 geordert werden, so Fonck. Das belaste die Stadt mit 155 000 Euro jährlich. Das Azubi-Abo solle laut VRR im Sommer 2012 abgeschafft werden. Wenn Eltern das Schoko-Ticket nicht zahlten, bestehe gegenüber der Stadt kein Anspruch auf die Busfahrt zur Schule. "Eltern müssten dann dafür sorgen, dass ihr Kind zum Unterricht kommt", betonte der Bürgermeister.

(RP/jul)
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