Kleve 40 Jahre Mode von Vrede

Kleve · Jürgen Vrede ist Inhaber von fünf Geschäften in Goch, Kleve und Kevelaer. Der Vater Heinrich Vrede begann mit dem Verkauf von Jeans und Bundeswehr-Parkas. Händler setzt auf Service gegen die Konkurrenz der Online-Shops.

 Das ist das Team der Vrede-Modehäuser im Jahr des 40. Geburtstages. Der Inhaber Jürgen Vrede führt fünf Geschäfte im Kreis Kleve.

Das ist das Team der Vrede-Modehäuser im Jahr des 40. Geburtstages. Der Inhaber Jürgen Vrede führt fünf Geschäfte im Kreis Kleve.

Foto: Gottfried Evers

kleve/goch/kevelaer Die Farbkombination braun, orange, und schwarz beherrschte den Raum. Die Regale waren an die Wand gedübelt. Das war der Stil der 70er Jahre, in dem auch die Mode der damaligen Zeit angeboten wurde — Bundeswehr-Parkas, olivgrüne Nato-Jacken, T-Shirts, Sweatshirts, Jeansjacken und natürlich jede Menge Jeanshosen. Mit diesem Sortiment eröffnete Heinrich Vrede im Jahr 1971 in Goch auf der Voßstraße 55 sein erstes Geschäft. 40 Jahre später hat Vrede einen Namen in der Modewelt. In mittlerweile fünf Geschäften, darunter ein Esprit-Store, in Goch, Kleve und Kevelaer bietet der Sohn und Nachfolger Jürgen Vrede Bekleidung für Damen und Herren an. "Zu unserem Sortiment gehören alle gängigen Modemarken im mittleren Preissegment", betont Jürgen Vrede.

Firmengründer Heinrich Vrede hat das Gen eines Händlers. Er absolvierte eine Lehre als Schmied und arbeitete 13 Jahre im Fahrzeugbau. Danach war Heinrich Vrede ein "Multi-Unternehmer": erst Milchhändler und später Inhaber des Lebensmittelgeschäfts A+O in Goch, das aber keinen Gewinn mehr abwarf. Auf die Idee, ein Bekleidungsgeschäft zu eröffnen, brachte ihn sein Schwager, der Vertreter beim Jeans-Hersteller Levis war. Bis zur Eröffnung des "Jeans-Center" war es nur noch ein kleiner Schritt für den heute 80-Jährigen.

Mit 13 Jahren hat sein Sohn bereits die erste Hose verkauft. "Die Jeans kostet damals 39 Mark", erinnert sich Jürgen Vrede. Der 51-Jährige war eigentlich nicht als Nachfolger vorgesehen. Schließlich ist Jürgen Vrede Diplom-Sportlehrer. "An Wochenenden und in den Semesterferien habe ich im Laden gearbeitet, um mir ein paar Mark für meinen Lebensunterhalt zu verdienen", so der Inhaber von fünf Modegeschäften. Aber nach dem Studium stieg der ehemalige Fußballspieler von Viktoria Goch doch ins Geschäft ein, "weil die Eltern kürzertreten wollten".

Als Heinrich Vrede seine ersten Jeans vor 40 Jahren verkaufte, waren die Geschäfte im Ort die Konkurrenten. Heute ist es auch das weltweite Netz. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen informierten sich 80 Prozent der Verbraucher vor dem Kauf im Internet über die Ware. "In den vergangenen fünf Jahren hat es eine dramatische Veränderung durch die Online-Shops gegeben", sagt Jürgen Vrede. Viele Händler hätten mittlerweile Ladenlokale und den Versandhandel übers Internet.

Der Inhaber von fünf Modehäusern im Kreis Kleve plant keinen Online-Shop. "Wir können als Händler in der Stadt nur überzeugen durch Service. Das sind gute und freundliche Beratung, eine verlässliche Änderungsschneiderei oder die kurzfristige Warenauslieferung an den Kunden", betont der 51-Jährige.

(RP/jul)
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