Kreis Kleve Großstadt oder Land-Idylle

Kreis Kleve · Was ist besser: Das Stadt- oder das Landleben? Viele ziehen wegen des Studiums oder der Ausbildung aus dem Kreis Kleve weg und lernen das Großstadtleben kennen. Es gibt aber auch umgekehrte Fälle.

 Christina Cox kommt aus Walbeck, studiert jetzt in Köln. Sie freut sich, dass sie in der Domstadt rund um die Uhr einkaufen kann.

Christina Cox kommt aus Walbeck, studiert jetzt in Köln. Sie freut sich, dass sie in der Domstadt rund um die Uhr einkaufen kann.

Foto: privat

Viele Menschen, Geschäfte, jede Menge Lärm: So ist das Leben in der Großstadt. Auf dem Land kennt fast jeder jeden und es ist ruhiger und entspannter, der Blick kann weit schweifen. Aber was ist besser: Das Leben auf dem Land oder in der Großstadt?

 Grüne Wiesen und blauer Himmel, so weit das Auge reicht: Sebastian Severin ist aus Essen nach Asperden gezogen. Er freut sich über die gestiegene Wohnqualität.

Grüne Wiesen und blauer Himmel, so weit das Auge reicht: Sebastian Severin ist aus Essen nach Asperden gezogen. Er freut sich über die gestiegene Wohnqualität.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Christina Cox ist vor fast zwei Jahren aus dem kleinem Spargeldorf Walbeck (4585 Einwohner, Stand: Juli 2012) in die Großstadt Köln (1017155 Einwohner, Stand: Dezember 2011) gezogen und wohnt dort jetzt in einer Wohngemeinschaft. Die 21-Jährige mag das Großstadtleben und ist sich sicher: "Momentan kann ich mir nicht vorstellen, wieder in Walbeck zu wohnen." Dennoch kehrt sie immer wieder gerne ins Dorf zurück, weil dort ihre Familie und Freunde wohnen.

Das Leben in Köln hat vieles zu bieten, wonach sie in ihrer Heimat lange suchen müsste: Sie kann mit ihren Freunden immer ausgehen, um etwas zu unternehmen. "Es gibt viele Bars, Restaurants und Diskotheken", erzählt Christina.

Das war natürlich nicht der Hauptgrund für ihren Umzug. In Köln absolviert die Walbeckerin die kaufmännische Ausbildung inklusive des Tourismus-Management-Zertifikates an der Europäischen Wirtschafts- und Sprachakademie Köln. Zusätzlich macht sie das Fernstudium "International Business and Management" an der Universität in Wales.

In Köln kann Christina rund um die Uhr zumindest Kleinigkeiten kaufen, da viele Kioske ununterbrochen geöffnet sind. "In zehn Minuten bin ich in der Stadt und kann shoppen", erzählt sie begeistert.

In Walbeck ist das alles nicht so einfach. "Entweder fahren wir mit dem Auto wohin, um etwas zu unternehmen, oder wir treffen uns bei einer Freundin zu Hause", sagt die Studentin. Auf dem Land sei eben nicht so viel los, sagt sie, trotzdem habe sie auch dort immer viel Spaß.

Von der Stadt aufs Land ging es hingegen für Sebastian Severin. Der 27-Jährige ist Referendar kommt ursprünglich aus Essen, lebt jetzt im beschaulichen Asperden und arbeitet an der Gesamtschule Mittelkreis Goch. Einige seiner Mitstudenten hätten gefragt, wo Goch liegt, erzählt er lachend. Ihn hat es der Liebe wegen an den Niederrhein verschlagen – "meine Freundin kommt aus Holland", erzählt Severin.

Sein erster Eindruck bei der Fahrt in seiner neuen Heimat: weniger Zivilisation und dafür mehr landwirtschaftliche Fläche. "Die Gegend wurde zunehmend flacher", sagt er heute.

Einen Riesenvorteil gegenüber der Stadt sieht der 27-Jährige darin, dass die Wohnqualität extrem gestiegen ist. Für relativ wenig Geld könne er sich eine Wohnung mit Garten leisten. Dahin kommen dann auch ehemalige Studienkollegen gerne. Mit dem Auto versteht sich. Und dann stellen sie fest: "Es ist doch immer wieder schön, rauszukommen und zu entspannen!"

(RP)
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