Kleve Dörfer wollen Gold

Kleve · Zyfflich und Keppeln nehmen am Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" teil. Bewertet wurden unter anderem das Dorfleben und die wirtschaftliche Entwicklung. Der Wettbewerb wurde vor einigen Jahren umbenannt.

Kranenburg/Uedem Ein Kanonenschuss hallt über den Dorfplatz. Die Menschen schauen ungerührt zu, keiner zeigt Angst. Angesichts einer schießwütigen Kanone, die direkt vor ihnen steht, eine unerwartete Reaktion. Doch die Menschen in Keppeln haben einen guten Grund, sich nicht einschüchtern zu lassen: Der Schuss begrüßte die Mitglieder der Landesbewertungskommission Nordrhein Westfalen. Das Dorf Keppeln (Uedem) nimmt genauso wie Zyfflich (Kranenburg) am Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" teil.

Von Kleve kommend, weiß man sofort, wohin man Richtung Keppeln fahren muss. Als Hinweis für alle Besucher und den Bus der Bewertungskommission haben die Bewohner eine Burgmauer aus Stroh mit Türmen und Flaggen gebaut. Bei der eigentlichen Einfahrt ins Dorf weisen zahlreiche Hinweisschilder auf die bevorstehenden Feste hin. In der Dorfmitte von Keppeln angekommen, wird man direkt darauf hingewiesen, sein Fahrzeug in der selben Richtung wie die anderen Autos zu parken. Das Gesamtbild der Dorfstraße soll harmonisch sein.

Ansonsten arbeitet das ganze Dorf kräftig auf die Goldmedaille zu. Vor der Begegnungsstätte warten Mitglieder der Vereine: Von Feuerwehrmännern in traditioneller Uniform, über die Kinder des St. Jodokus Kindergartens mit gelben Kappen bis zu den St. Sebastinus Schützen mit ihrer Kanone. In der Begegnungsstätte werden die Mitglieder des Komitees gebührend empfangen, in mehreren Vorträgen wird ihnen die Geschichte des Ortes erläutert und bei einem Rundgang das Dorf präsentiert.

Auch in Zyfflich ist alles gestriegelt und geputzt: Selbst der Storch tat sein Bestes, um sein Dorf Zyfflich zu unterstützen. Malerisch saß er in den Wiesen rund um das Dorf, flog seine Runden über den Dorfplatz und stolzierte über die Straße. Im Kindergarten wurde der Kommission das Dorf vorgestellt und anschließend ging es zu einem Rundgang in die Bücherei, die Seniorenstube und die Dorfscheune. "Sinn des Wettbewerbes ist es die Kommunikation im Dorf zu stärken", sagt Peter Born, Mitarbeiter im Ministerium für Umwelt und Naturschutz Nordrhein-Westfalen. Er ist zuständig für die übergreifende Organisation. Die Dörfer haben anderthalb bis zwei Stunden Zeit.

Der Titel des Wettbewerbs wurden vor einigen Jahren umgeändert. "Unser Dorf soll schöner werden" richtete sich zu sehr auf die Grüngestaltung im Dorf. Das ist zwar immer noch ein wichtiges Kriterium, aber so klingt beispielsweise die Bedeutung der wirtschaftlichen Entwicklung im neuen Titel "Unser Dorf hat Zukunft" mehr mit. Im Wettbewerb "stellt sich jedes Dorf anders da", erklärt Annegret Dedden, Leiterin der Bewertungskomission.

(RP)
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