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Kreis Kleve Den Unterrichtsstoff entspannt meistern

Kreis Kleve · Der 17-jährige Fabian Deselaers besucht regelmäßig die Schülerhilfe. Dort bekommt er auch Lerntechniken vermittelt. Karin Teetzmann, Leiterin der Gesamtschule Goch, setzt auf nachhaltige Wissensvermittlung mit Bezug zur Realität.

 Fabian Deselaers (links) hat noch einige Bücherstapel zu bewältigen. Der 17-Jährige bereitet sich auf sein Abitur vor. Tipps, wie es mit dem Lernen noch besser klappt, bekommt er von Simon Kretschmer von der Schülerhilfe in Geldern.

Fabian Deselaers (links) hat noch einige Bücherstapel zu bewältigen. Der 17-Jährige bereitet sich auf sein Abitur vor. Tipps, wie es mit dem Lernen noch besser klappt, bekommt er von Simon Kretschmer von der Schülerhilfe in Geldern.

Foto: RP-Foto Gerhard Seybert

Seit zwei Jahren ist für Fabian Deselaers der Gang zur Schülerhilfe so normal wie der für andere zum Fußballtraining. Hauptsächlich wegen Englisch und Mathe nimmt er professionelle Hilfe in Anspruch. "Nein, ich stehe nicht Fünf", räumt der 17-Jährige gleich ein Vorurteil aus dem Weg.

Aber eine gute Vier in Englisch reichte ihm nicht. "Ich will mich verbessern", nennt er seine Motivation, neben den üblichen Hausaufgaben noch ein Schüppchen draufzulegen. "Es geht mir darum, nicht nur stumpf Aufgaben abzuarbeiten, sondern den Hintergrund zu verstehen." Damit ist er auf dem richtigen Weg, dass Gelerntes auch lange im Gedächtnis bleibt.

Karin Teetzmann, Leiterin der Gesamtschule Mittelkreis Goch, wird das freuen. Sie setzt auf Sinnhaftigkeit beim Lernen. "Damit Gelerntes nicht nur an der Oberfläche bleibt, ist es wichtig, dass es eine Bedeutung hat", sagt Teetzmann. Wichtig ist ihr der Bezug zur Realität. Als Beispiel nennt sie das Thema Genetik.

"Der Schüler könnte von einer aktuellen Fragestellung ausgehen, die gerade brisant ist, zum Beispiel genveränderte Lebensmittel, und sich von dem Standpunkt aus das Thema erarbeiten." Natürlich gebe es auch Themen, bei denen ein Lebensbezug schwieriger herzustellen sei. Aber selbst bei Literatur fällt ihr das nicht schwer. "Es ist meistens so, dass der Autor durch sein Buch eine Botschaft übermitteln will, die einen unmittelbaren Bezug zur Lebenswirklichkeit eines jeden hat. Wäre es nicht relevant, hätten sich viele Bücher nicht so lange gehalten."

Simon Kretschmer von der Schülerhilfe in Geldern kennt auch den umgekehrten Weg. Bücher können Schüler in den Lebensbezug vergangener Zeiten hineinversetzen. Als Beispiel nennt er historische Romane. Ein Mittelalterroman kann helfen, sich die Welt plastischer vorzustellen und so die Lust zum Auswendiglernen von Jahreszahlen zu steigern. Motivation sei ohnehin ein großes Thema. "Belohnen hilft", lautet seine Überzeugung. Eine Fünf-Minuten-Pause, in der Schüler machen können, worauf sie Lust haben, ist nach dem Lösen von Aufgaben ein Motivationsschub, weiter zu machen. Im dicksten Lernstress auf Freizeit zu verzichten, davon hält er nichts. "Wer zweimal in der Woche zum Training geht, sollte das auch weiterhin tun." Besser die Zeit vor dem Training und danach noch einmal für eine kurze Lerneinheit nutzen.

Wichtig ist beim Lernen vor allem die Nachhaltigkeit. "Der Lernerfolg stellt sich durch ständiges Wiederholen ein." Dass nicht jeder Schüler das beherzigt, weiß er zu gut. "Ab Ende Januar, Februar kriegen die Abiturienten kalte Füße", weiß er aus Erfahrung. Dann wird es in den Räumen der Schülerhilfe voll. Denn viele haben sich bereits die Weihnachtsferien als Deadline gesetzt, um endlich fürs Abi zu lernen.

Fabian dagegen wird sich in den Weihnachtsferien ganz entspannt zurücklehnen. "Die zweite Klausurenphase ist dann gerade rum. In den Ferien mache ich kaum was. Danach geht es erst wieder richtig los." Kann er auch, die Zauberworte sind: beständiges Lernen.

(RP)
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