Kevelaer Melodien zum Frühlingserwachen

Kevelaer · Konzert des Familienchors "Klangfarben" aus Wetten im Kevelaerer Wohnstift St. Marien.

 Mitglieder des Familienchores während ihres Auftrittes.

Mitglieder des Familienchores während ihres Auftrittes.

Foto: Venn

"Wir geben das, was wir haben", sagte Brigitte Lehnen, die Leiterin des Familienchors "Klangfarben" aus Wetten, mit bescheidener Zurückhaltung. Im voll besetzten Forum des Wohnstiftes St. Marien, Luxemburger Galerie Kevelaer, gestalteten sie und ihre Sänger am vergangenen Samstagnachmittag ein Konzert mit Frühlingsmelodien und geistlichen Gesängen.

Was dieser Chor zu bieten hatte, war aber durchaus bemerkenswert. Es tat gut, zu hören, wie diese Singgemeinschaft von kaum 20 relativ jungen Frauen und — allerdings sehr wenigen — Männern zu einer Gruppe zusammengewachsen ist, die gemeinsam einen schlanken und geschmeidigen Chorklang formen kann, besonders in mittleren Lagen. Auf dieser Basis gelangen auch schöne Crescendi, sogar in einsilbigen Wörtern, sowie die dynamische Gestaltung insgesamt.

Die Sänger können Vokale unauffällig ansetzen und klangvoll entwickeln. Die Texte waren gut verständlich und die Konsonanten an Satzenden erfreulicherweise nicht überbetont, aber doch hörbar. Wie oft, fehlte es allerdings allen Stimmen in den höheren Lagen an Gelöstheit.

Die positive Grundhaltung von "Klangfarben" spiegelte sich auch in den Texten der vorgetragenen Lieder wider. Im weitesten Sinne ging es fast durchweg um die Frohe Botschaft, die zum "Aufbruch" ermutigt und zum dankbaren Jubel über die Schöpfung in all ihrer Schönheit anregt. Die meisten Lieder verlangten zügige Tempi, waren schwungvoll bis schmissig, in jedem Fall rhythmisch mitreißend. Ein auf Singsilben vorgetragenes Instrumentalstück, eine Gavotte, fiel wegen ihrer verhältnismäßig anspruchsvollen Stimmführung auf.

Zum Frühlingserwachen im Mai passten auch das Marienlob sowie "Komm, lieber Mai" und "Der Mai ist gekommen". "Bitte singen Sie kräftig mit", bat dabei Brigitte Lehnen die Anwesenden, "damit wir (gemeint waren die jüngeren Leute) das wieder lernen. Es ist so wichtig, dass man zusammen Volkslieder singt." Da stimmte das Publikum, nicht ausschließlich Senioren, so kräftig mit ein, dass der Chor ihm Beifall spendete. Eine schöne Geste!

"Es war eine Freude, Ihnen zuzuhören", bedankte sich die Organisatorin des Nachmittags, Margret Hitzfeld, am Schluss.

(egeo)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort