Weihbischof aus Kevelaer in Münster beigesetzt Bischof Genn würdigt Lebenswerk von Heinrich Janssen

Münster/Kevelaer · Die tiefe Verbundenheit des verstorbenen Geistlichen mit dem Niederrhein würdigte Bischof Felix Genn bei der Beisetzung von Heinrich Janssen in Münster.

 Die Beisetzung von Heinrich Janssen fand auf dem Domherrenfriedhof in Münster statt.

Die Beisetzung von Heinrich Janssen fand auf dem Domherrenfriedhof in Münster statt.

Foto: Bischöfliche Pressestelle/Achim Pohl/Achim Pohl

„Mit großem Respekt und innerer Hochachtung stehen wir vor dem Leben eines Menschen, der sich nicht groß in die Karten blicken ließ, sondern einfach transparent war durch das, was er tat.“ Mit diesen Worten hat Münsters Bischof Felix Genn am Freitag im St.-Paulus-Dom in Münster den emeritierten Weihbischof Heinrich Janssen gewürdigt. Dieser war, wie berichtet, am 27. Mai im Alter von 88 Jahren in seiner Heimatstadt Kevelaer verstorben.

Am Freitag fand das Requiem für ihn im Dom statt, anschließend wurde Janssen auf dem Domherrenfriedhof beigesetzt.

In seiner Predigt hob Genn die Bescheidenheit hervor, die Janssens Leben geprägt hat. „Er scheute sich, im Mittelpunkt zu stehen. Er wollte nichts anderes, als im Dienst der Kirche stehen“, beschrieb der Bischof und zeigte sich überzeugt, dass sein Mitbruder „auf keinen Fall eine großartige Würdigung seines Lebenswerkes“ gewollt habe. Janssen sei es stets ein Anliegen gewesen, den Menschen durch sein Leben und seinen Dienst ein Glaubenszeugnis zu geben und sie auf diese Weise einzuladen, Jesus Christus zu folgen.

Mit Leib und Seele sei er für die Menschen seiner Region und darüber hinaus verantwortlich gewesen, betonte Genn und verwies auf die tiefe Verbundenheit Janssens zu seiner Heimat, dem Niederrhein. „Niemand von uns kann ermessen, was in der Stille alles getan wurde, angefangen von dem Gebet in der Basilika in Xanten in früher Morgenstunde und nach seiner Emeritierung in der Gnadenkapelle zu Kevelaer, bis hin zu den einzelnen unterschiedlichen Diensten und Aufgaben, den Gesprächen mit den Priestern, den Gemeinden, den überdiözesanen Aufgaben der Seelsorge im Bundesgrenzschutz, die er ohne viel Aufhebens versah, ohne viele Worte, einfach wirkend.“

Am Beispiel der Fußwallfahrt von Xanten nach Kevelaer, zu der der Verstorbene auch Bischof Genn jährlich eingeladen und dessen Strecke er tags zuvor markiert habe, würdigte der Bischof Janssens Art und Weise, Seelsorger gewesen zu sein: „Mit kleinen Zeichen, die unauffällig am Weg zu finden waren und von vielen übersehen wurden, hat er mitgeholfen, dass Menschen ihre Wege gehen konnten. Er war ein stiller Wegbegleiter derer, die Christus suchten.“ Eine große Rolle habe seine Verbundenheit zu jener Frau gespielt, „die seinen Heimatort so tief geprägt hat und die als ‚Trösterin der Betrübten‘ in einem unscheinbaren Bild völlig unauffällig vielen Menschen Trost geschenkt“ habe. „Wir als Kirche von Münster“, schloss der Bischof, „danken ihm für das, vor allem das viele Unscheinbare, das er in den Boden dieser Kirche hineingegeben hat.“

Das Requiem zelebrierten gemeinsam mit Bischof Genn die Weihbischöfe Christoph Hegge, Rolf Lohmann, Wilfried Theising und Stefan Zekorn sowie der emeritierte Weihbischof Dieter Geerlings. Ebenfalls zu den Zelebranten gehörten Kevelaers Wallfahrtsrektor Gregor Kauling sowie die Kreisdechanten Johannes Mecking aus Kleve und Stefan Sühling aus Wesel. Außerdem standen der emeritierte Pfarrer Franz Günter Aengenheyster, der gemeinsam mit Janssen 1961 zum Priester geweiht wurde, und Diakon Dietmar Mann mit am Altar.

Unter den Besuchern des Requiems waren auch Vertreter des Collegium Augustinianum Gaesdonck, dem Bischof Janssen eng verbunden gewesen war. Bereits als Schüler legte er im Jahr 1955 sein Abitur auf der Gaesdonck ab. Während seiner Zeit als Generalvikar des Bistums Münster und später als langjähriger Vorsitzender des Gaesdoncker Stiftungsvorstands wirkte er nachhaltig zum Wohle des Hauses. Sein Einfluss prägt die Gaesdonck bis heute. Wie wichtig ihm selbst wiederum die Gaesdonck war, wird nicht zuletzt in seinem persönlichen Bischofswappen sichtbar. So wählte er das Gaesdoncker T-Kreuz mit den drei Sternen zu dessen Hauptelement.

Am Samstagabend, 5. Juni, wird Bischof Janssen in einem Pontifikalamt in seiner Heimatstadt Kevelaer gewürdigt. Der Gottesdienst in der Basilika beginnt um 18.30 Uhr.

(RP/zel)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort