Eishockey Grefrather EG hofft auf mehr Zuschauer

Oberliga-West · Eishockey: Nach dem Aufstieg in die Oberliga hält sich die Begeisterung bei den Fans der Blau-Gelben noch in Grenzen. Das neuformierte Team von Trainer Karel Lang will mit Leidenschaft und Einsatzwillen für die Heimspiele werben.

 Im Rahmen einer Autogrammstunde in der Grefrather Filiale der Sparkasse Krefeld präsentierten Trainer Karel Lang, Torjäger René Reuter und der Kanadier Brett Madigan (alle im Bild v. li.) gestern das neue Trikot des Phönix.

Im Rahmen einer Autogrammstunde in der Grefrather Filiale der Sparkasse Krefeld präsentierten Trainer Karel Lang, Torjäger René Reuter und der Kanadier Brett Madigan (alle im Bild v. li.) gestern das neue Trikot des Phönix.

Foto: Foto. US

Die Zeiten, in denen schon 300 Eishockey-Fans ins Eisstadion an der Niers kamen, wenn dort nur das Licht eingeschaltet wurde, sind schon lange vorbei. Zu viele Negativschlagzeilen rund um die schnellste Mannschaftssportart in Grefrath schreckte das Publikum ab. Erst durch die Gründung der Grefrather EG kehrten wieder ruhigere Zeiten ein. So sehr sich die Verantwortlichen um den 1. Vorsitzenden Stephan Wunderlich auch bemühen, das verloren gegangene Vertrauen der Fans zurückzugewinnen, entspricht der Zuschauerzuspruch noch lange nicht der positiven Entwicklung. In Windeseile flog der Phönix, wie sich die Blau-Gelben nach der Vereinsgründung nennen, durch die Niederungen der Eishockeyligen und ist viel früher als erwartet in der dritthöchsten Klasse gelandet. Zu ruhmreichen Oberliga-Zeiten des GEC oder GEV füllten bei Topspielen 2000 Zuschauer oder manchmal auch mehr die Ränge. "Ich hoffe, durch den Aufstieg haben wir das Interesse vieler Fans, die früher regelmäßig nach Grefrath kamen, neu geweckt", sagte Stephan Wunderlich bei der Saisoneröffnung.

 Nur zehn Vereine befinden sich in dieser Saison auf der Landkarte der Oberliga-West. Für die Grefrather fallen dadurch nicht so viele weite Reisen an wie in der vergangenen Saison.

Nur zehn Vereine befinden sich in dieser Saison auf der Landkarte der Oberliga-West. Für die Grefrather fallen dadurch nicht so viele weite Reisen an wie in der vergangenen Saison.

Foto: F.L.

Heute Abend feiert Grefrath mit dem Auswärtsspiel in Neuss sein Comeback in der Oberliga. Der Gegner zählt wie der Phönix zu den krassen Außenseitern der Liga und kassierte gegen Duisburg (1:19) und Königsborn (3:12) bereits zwei heftige Klatschen. "Neuss wird gegen uns alles daran setzen, zu gewinnen. Für uns ist es ja das erste Punktspiel. Wir werden sehen, wo wir stehen", sagte gestern Trainer Karel Lang. Allein vom Papier her müsste die GEG mit einem Sieg starten. "Wir sind leicht favorisiert", sagt Lang, dem vier komplette Blöcke zur Verfügung stehen. Grefraths Urgestein René Reuter trägt mit 43 Jahren immer noch ein blau-gelbes Trikot. "Ich bin noch schnell genug . Aber nach zwei harten Spielen am Wochenende brauche ich bis Mittwoch, um mich zu erholen", sagt der Stürmer. Mit seiner großen Erfahrung ist Reuter für die insgesamt junge Mannschaft ein wichtiger Baustein und weiß, was die Mannschaft in der Oberliga erwartet: "Ich habe den Jungs gesagt, dass wir genauso gut laufen und schießen können wie die Spieler der Topmannschaften. Der Unterschied ist, dass alles viel schneller abläuft. Da müssen wir uns umstellen."

Ein heutiger Erfolg in Neuss wäre eine gute Werbung für das erste Heimspiel am Sonntag (19.45 Uhr) gegen Essen. Das ist nicht nur sportlich die erste große Bewährungsprobe für die GEG. Auch organisatorisch steht der Verein vor einer Herausforderung. Die Gäste bringen viele Fans mit an die Niers, die teilweise als gewaltbereit gelten. "Das ist ein Risikospiel. Die Polizei wird mit einer Hundestaffel kommen", sagte gestern Manager Edgar Teuber. Der freut sich ansonsten auf viele Gäste-Fans und die bei weiteren Heimspielen möglichen Zusatzeinnahmen. Denn die meisten Teams werden von vielen Fans begleitet. Von der wirtschaftlichen Seite wollen die Verantwortlichen kein Risiko eingehen. "Unser Etat steht. Wir geben nur so viel aus, wie wir auch einnehmen. Wir kalkulieren nicht mit mehr Zuschauern wie in der Regionalliga", sagt der 1. Vorsitzende Stephan Wunderlich. Denn der Zahnmediziner und seine Mitstreiter im Vorstand wollen sich nicht in die Liste derer eintragen lassen, die das Grefrather Eishockey nicht nur sportlich, sondern auch finanziell am Rande des Abgrunds führten. Wenn die Fans das honorieren, dürften die Ränge bald wieder besser gefüllt sein.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort