Stadt Kempen Kunst geht auf Reisen

Stadt Kempen · Drei 500 Jahre alte Gemäldetafeln aus dem Sakralmuseum in der Kempener Paterskirche treten eine Reise zu zwei Ausstellungen in den Niederlanden zum Thema Pilgern an. Im März 2012 kehren die Kunstwerke zurück.

Dr. Elisabeth Friese, Leiterin des Kempener Kulturamtes, und Propst Dr. Thomas Eicker, Pfarrer der Kempener Propsteipfarre St. Mariae Geburt, haben gestern im Kulturforum Franziskanerkloster die kostbaren Gemälde vorgestellt. Sie werden in Kürze zunächst in Uden und Utrecht in den Niederlanden gezeigt. Es handelt sich um drei Altarbilder des Antonius-/ Jakobus-Altars aus der Kempener Propsteikirche. Ursprünglich stand dieser von beiden Seiten mit Gemälden geschmückte Altar frei in der heutigen Taufkapelle der Propsteikirche. Heute steht er an der Stirnwand des nördlichen Seitenschiffs der Kirche vor der Sakristei.

Weil der Altar nicht mehr frei in der Kirche steht, gab die Propsteipfarre als Eigentümerin die drei Altarbilder in das 1979 eröffnete Sakralmuseum. Die Stadt Kempen und die Propsteipfarre sind Träger des Museums. Dort wurden die Gemälde in der Paterskirche über dem Beichtstuhl aufgehängt. Zu sehen ist die so genannte "Hühnerlegende". Diese Legende aus der St.-Jakobus-Verehrung, die nach Angaben von Propst Dr. Thomas Eicker von der wundersamen Errettung eines gehenkten Pilgers erzählt, sei im Mittelalter vielen Menschen geläufig gewesen. Weil die Menshen nicht lesen und schreiben konnten, habe im Falle der Kempener Darstellung ein Antwerpener Meister sie auf die drei Altarbilder gemalt.

Bevor das Museum die Zustimmung für die Leihgabe erteilte, hätten Matthias Sandmann, der Restaurator des Städtischen Kramer-Museums, und Gemälderestauratorin Marion Malaka die 500 Jahre alten, mit Ölfarben bemalten Holztafeln geprüft, sagte Friese. Weil der Zustand des Holzes und der Gemälde gut sei, würden die Bilder den beiden niederländischen Museum leihweise zur Verfügung gestellt. Das mache auch den Namen des Kempener Sakralmuseums bekannter, sagte Friese.

Die Stadt und die Pfarre knüpften die Leihe allerdings an Bedingungen. In eigens angefertigte Klimakisten verpackt müssen spezielle Kunstspediteure die Leihgaben aus Kempen, die einen Wert von 300 000 Euro haben, zunächst nach Uden und dann nach Utrecht bringen.

Das Sakralmuseum wolle Vorsorge treffen, erläuterte Friese weiter, dass Klimaveränderungen dem Holz und den Gemälden nicht zusetzen. Nächste Woche erwartet das Museum daher die Transportkisten, die drei Tage zunächst im Museum stehen, um sich zu akklimatisieren. Dann werden die Gemälde in die Kisten gepackt, bleiben weitere drei Tage im Museum und treten dann ihre Reise an. Matthias Sandmann wird den Kunstwerken hinterherreisen, um beim Auf- und Abhängen in den Museen dabei zu sein. Frage des Tages

(RP)
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