Stadt Kempen Der heiße Draht zur Hilfe

Stadt Kempen · Beim Benefizkonzert des Kempener Kinderschutzbunds machten Pralinen auf das Kinder- und Jugendtelefon aufmerksam. Die Idee hatte Konditor Manfred Oemen. Auch beim Schoko-Festival sammelte er.

Helfen auf kreative Art und Weise, das bewies Konditormeister Manfred Oemen sowohl beim Benefizkonzert des Kempener Kinderschutzbundes "Samba trifft Salsa" im April als auch bei den Schokolade- und Kunsttagen. Beim Konzert gab es Pralinen aus der Konditorei, die als Aufschrift die Nummer 0800/ 111033 des Kinder- und Jugendtelefons trugen. Bei den Schokolade- und Kunsttagen konnten Kinder am Stand des Konditors Schokoladenbilder malen. Die Einnahmen aus beiden Aktionen, immerhin 300 Euro, übergab Oemen gestern morgen Karin Dames und Uli Nieting vom Vorstand des Ortsvereins des Kinderschutzbundes Kempen.

Das Geld wird in die Arbeit und Ausbildung der Berater am Kinder- und Jugendtelefon einfließen. Im Moment sind es 15 Frauen und ein Mann, die ehrenamtlich dort ihren Dienst tun. Gerne würde der Kinderschutzbund den Kreis erweitern, so Karin Dames. Die Teilnehmer werden vom Kinderschutzbund ausführlich für ihre Aufgabe geschult und auch später mit Supervision begleitet, berichtete sie. Allein in Kempen gab es im letzten Jahr 5898 Anrufe, 1380 davon erforderten oft längere Beratung von Kindern und Jugendlichen. Dames und Nieting legen Wert darauf, dass sie keine Therapeuten am Telefon sein können, sondern lediglich Wege aufzeigen können, wo Kinder und Jugendliche Hilfe an ihrem Heimatort erhalten können.

Da die Telefonnummer bundesweit geschaltet ist, werden Anrufe automatisch an die jeweils angeschlossenen Ortsverbände weitergeleitet. Besetzt ist die Nummer also nie. Und Anrufe dort sind nicht nur kostenlos, sondern erscheinen auch nicht auf der Telefonrechnung, bestätigte Dames. Immer mehr wird auch der Weg über das Internet zur Beratung genutzt. Vorteil hier, so Dames, ist dass man mit den Kindern und Jugendlichen in längerfristigen Dialog treten kann. Die Internetberatung ist zudem 24 Stunden am Tag erreichbar. Der Zugang ist über ein Passwort geschützt, so dass auch hier Kinder und Jugendliche ohne Furcht ihre Sorgen nennen können. 11 660 Mal wurde diese Möglichkeit bundesweit im letzten Jahr genutzt.

(RP)
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