Stadt Kempen Besorgte Fragen von Eltern

Stadt Kempen · In dem Streit um die Grundschulen im Kempener Norden appellierten Beigeordneter Michael Klee und Ursula Vossen, Schulaufsicht für die Grundschulen im Kreis Viersen, gestern Abend immer wieder an die Eltern, die beiden Grundschulen, Friedrich-Fröbel und Astrid-Lindgren, nicht gegeneinander auszuspielen. Klee: "Alle Schulen leisten hervorragende Arbeit und haben sehr gute, in vielen Bereichen gleiche pädagogische Konzepte."

Letztendlich zähle aber das einzige objektive Kriterium, wie viele Eltern ihre Kinder auf welche Schule schicken. Und da seien die erhofften Zahlen für die Fröbel-Gemeinschaftsgrundschule ausgeblieben. Die ganze Diskussion, die laut Klee "ein bisschen zu viel von Gerüchten" lebe, schade inzwischen beiden Einrichtungen. Viele besorgte Fragen von Eltern galten der konfessionellen Ausrichtung. Was sei mit evangelischem Religionsunterricht an einer katholischen Grundschule? Gebe es Religionsstunden für muslimische Kinder? Laufe die Stadt nicht Gefahr, der sozialen Integration zu schaden, wenn muslimische Kinder aus dem Kempener Norden zur dann einzigen Gemeinschaftsgrundschule Regenbogen im Süden ausweichen müssten?

Religionsunterricht und Schulwege

Ursula Vossen erläuterte, dass es für Muslime ohnehin bisher noch keinen schulrechtlich geregelten Religionsunterricht gebe. Evangelischen Religionsunterricht könnten mindesten zwölf Eltern auch an einer Katholischen Grundschule beantragen. Wer ansonsten aber sein Kind an eine Katholische Grundschule schicke, müsse eben auch deren konfessionsgebundenen Unterricht akzeptieren. Vossen: "An rechtliche Grundlagen müssen sich alle halten." Eltern bemängelten indessen zu weite Schulwege nach St. Hubert oder zur Regenbogenschule im Süden für solche Grundschüler, die nicht zur katholischen Astrid-Lindgren-Schule wollten.

Hier schreibe das Schülerbeförderungsgesetz für die Entfernung vom Wohn- zum Schulort eine Zumutbarkeit vor, sagte Vossen. Die St. Huberter Grundschulrektorin Monika Böttges widersprach: "Für mich bedeutet Integration nicht, dass Schüler aus Kempen-Nord nach St. Hubert kommen."

(RP)
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