Einwände gegen Umzug des Kindergartens Schüler könnten gestört und abgelenkt werden

Kaarst. Eigentlich hatte der Rat bereits im Juni entschieden: Für die Erweiterung des Realschulgebäudes an der Halestraße soll die Kindertagesstätte "Buntakuntla" 2001 von einem Pavillon, der dem Neubau weichen muss, in einen anderen Pavillon ziehen - auf das Gelände der Katholischen Grundschule an der Alten Heerstraße.

Kaarst. Eigentlich hatte der Rat bereits im Juni entschieden: Für die Erweiterung des Realschulgebäudes an der Halestraße soll die Kindertagesstätte "Buntakuntla" 2001 von einem Pavillon, der dem Neubau weichen muss, in einen anderen Pavillon ziehen - auf das Gelände der Katholischen Grundschule an der Alten Heerstraße.

Der privat geführte Kindergarten hat sich damit einverstanden erklärt, doch nun regt sich Widerstand von Grundschul-Leitung und Elternpflegschaft. In einem Gespräch am 21. November soll zwischen allen Beteiligten, wie Schuldezernent Heinz Dieter Vogt betont, weiter nach einer "für alle verträglichen Lösung" gesucht werden. "Wir sind keineswegs gegen den Kindergarten", betont Schulleiter Dr. Paul Krieger auf Anfrage der NGZ.

Es gehe aber nicht an, um zu sparen eine Lösung zu wählen, die den Schulunterricht beeinträchtige. Gleich mehrere Einwänden gegen die derzeitigen Pläne haben Schulleitung und Schulpflegschaft laut Dr. Krieger. Wichtigster Kritikpunkt: Vor dem Kindergarten-Pavillon soll ein Spielgelände gestaltet werden. Und da das pädagogische Konzept des Kindergartens vorsehe, dass die Kinder viel draußen spielen, befürchtet Dr. Krieger eine Beeinträchtigung, die Schüler könnten abgelenkt werden.

"Vor allem wenn wir im Sommer die Fenster in den wenige Meter entfernten Klassen öffnen", erläutert der Schulleiter. "Die Stadt hat uns bislang nicht garantieren können, dass störender Lärm ausgeschlossen ist", so Dr. Krieger. "Wir waren bislang zwischen zwei Schulen untergebracht, und es hat keinen Ärger gegeben", meint dagegen Kindergarten-Leiterin Monika Hartings. Dieser Ansicht ist auch Herbert Sandkaulen, Bereichsleiter für Schule und Kultur bei der Stadt. "Es handelt es sich ja nur um eine Gruppe mit 20 Kindern."

Die Stadt stehe in der Pflicht, ein neues Domizil zu finden. Auf dem Gelände der Katholischen Grundschule sollen zwei Pavillons neue Nutzer erhalten. "Dort sind zurzeit das Deutsche Rote Kreuz, die Sportgemeinschaft Kaarst und die SPD untergebracht", erzählt Herbert Sandkaulen. Das Deutsche Rote Kreuz mache bald einen Raum frei, der nach den Weihnachtsferien der Schule zur Verfügung gestellt werde. Ein weiterer DRK-Raum soll später ebenfalls Unterrichtszwecken dienen.

Auch die Sportgemeinschaft Kaarst wird ausziehen. Und der dadurch freiwerdende Raum soll das neue Domizil von "Buntakuntla" werden. "Hierfür würde der Pavillon umgebaut, der Eingang würde nicht zur Grundschule, sondern zur Straße hin liegen", so Sandkaulen. Die Schule aber sieht noch weitere Probleme: Mit dem Spielgelände für den Kindergarten fielen auch Parkplätze weg. Sie würden von Eltern genutzt, die ihre Kinder zur Schule bringen, und bei Alarm für die Freiwillige Feuerwehr an der Jahnstraße erforderlich seien. Sandkaulen sieht die Möglichkeit, wenige Meter weiter auf einem Grünstreifen neue Stellplätze anzulegen.

Außerdem: "Der Raum im Pavillon ist uns zugesagt worden", erklärt Dr. Krieger. In einen der Pavillon-Räume ziehe eine Klasse ein, die bislang im Lehrerzimmer untergebracht sei. Ziehe der Kindergarten ein, erhalte die Schule so lediglich einen zusätzlichen Werkraum. Noch steht eine Alternative zur Debatte: "Das Haus an der Jahnstraße neben der Feuerwache, in dem zurzeit Asylbewerber wohnen." Dies Gebäude könnte - nach dem Umzug der heutigen Bewohner in andere, vorhandene Unterkünfte - dem Kindergarten zur Verfügung gestellt werden. Allerdings ist die Bausubstanz nicht die Beste.

"Das Hochbauamt prüft nun, ob ein Umzug möglich ist", so Sandkaulen. Andreas Klein vom Vorstand des Vereins für den Kindergarten hält das Haus nicht für geeignet, nennt einige Mängel: feuchte Keller, ungeeignete Fenster und ein Starkstromhäuschen vor dem Gebäude, das besonders gesichert werden müsste. Nun soll am 21. November eine Lösung gefunden werden. Carsten Sommerfeld

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort