Schützenfest in Vorst Regen konnte Freude nicht trüben

Schützenfest in Vorst · Petrus wollte die Vorster Schützen diesmal schon ein wenig ärgern - so fand der Zapfenstreich am Samstagabend nach über 20 Jahren wegen strömenden Regens erstmals nicht unter freiem Himmel, sondern im Festzelt statt. Dadurch ließen sich die 640 Schützen und die vielen Besucher die gute Laune jedoch nicht vermiesen.

König Bernhard Schwengers fühlt sich im Festzelt wie zu Hause: Kein Wunder, hat er nicht nur Ehefrau und König an seiner Seite, auch Sohn Stefan macht mit, und zwar als Jungschützenkönig. Und Tochter Christina ist neben Sandra Nitsche eine der beiden Jungschützenministerinnen. Die 70 Jahre alte Kanone, eine Leihgabe der Scheibenschützen Büttgen, war nicht zu überhören, als am Samstag um 14 Uhr die Böllerschüsse zum Auftakt des Vorster Schützenfestes abgegeben wurden.

Das Grimlinghausener Tambourkorps "In Treue fest" produzierte da deutlich gefälligere Geräusche. Die meisten der Besucher waren skeptisch, hatten neben guter Laune auch einen Regenschirm mitgebracht. Noch herrschte wunderschönes Spätsommerwetter, als der 1. Brudermeister Manfred Ahlert das Fass vor dem Festzelt anstach. Für die kleinen Schützenfestbesucher gab's nach alter Tradition Lebkuchenherzen. Einige Stunden später: Der Festplatz ist übersät mit zum Teil riesigen Pfützen. Der Umzug hatte in strömendem Regen stattgefunden, viele Musikkapellen hielten tapfer durch, bis ihre Instrumente keinen Ton mehr von sich gaben.

Im Zelt spielten sie dann alle gemeinsam Zapfenstreich und Serenade - manchen Besuchern gefiel diese Zeremonie besser als das Ritual unter freiem Himmel. Gegen 21 Uhr regnete es dann noch einmal so kräftig, dass das Wasser durch die Ritzen des Zeltaufbaus drang. König Bernhard Schwengers mit Königin Silvia und die Ministerpaare Bernhard und Hiltrud Röttges sowie Hans und Marlen Mertens hatten sich längst zurückgezogen, als die Band Sound Convoy zum Tanz aufspielte. Der Schützenfest-Samstag ist nun mal eher familiär als formell.

Im Zelt war schwer was los, noch weit nach 22 Uhr herrschte am Eingang großer Andrang. Als das Wasser durch die Ritzen der Bretter lief, ließ man sich t vom Schunkeln nicht abhalten. Für viele klang der Samstag in der Eisdiele "Conti" aus - nach vier Uhr verließen die letzten Besucher nach einigen Tassen Kaffee mit Amaretto die Lokalität. Sonntagnachmittag gesellten sich zu den 640 eigenen Schützen noch160 Gastmarschierer und etwa 200 Musiker. Bei bestem Schützenwetter ging dann Sonntagnachmittag die Parade über die Bühne. Heiner Goetschkes, der den König als Oberst bis Dienstagabend vertritt, wurde den Anforderungen dieses Amtes voll und ganz gerecht.

Kein Schützenfest ohne Auszeichnungen: Den St.-Eustachius-Bruderschaftsorden bekamen Jakob Platen, Matthias Küppers, Alexander von Ratsch, Hans Doniger, Heinz Hamacher, Josef Holz und Hubert Heines verliehen. Über das Silberne Verdienstkreuz freuten sich Johannes Hullmann, Berti Jäger, Wolfgang Hannen, Hans-Karl Schmitz, Matthias Küppers, Jakob Gimnich und Dirk Zimmermann. Mit dem Fahnenschwenkerorden in Bronze wurde Bernhard Winkel geehrt, der Hohe Bruderschaftsorden ging an Rudolf Effertz, Heino Mahlstedt und Dr. Winfried Kluth. Peter Töller erhielt das St.-Sebastianus-Ehrenkreuz.

Das Schulterband zum St.-Sebastianus-Ehrenkreuz wurde an Dr. Ferdinand Müller und Peter Sommer verliehen. Josef Rademacher, vor 50 Jahren Vorster Schützenkönig, bekam einen gerahmten Zeitungsausschnitt von seiner Zeit als König überreicht, die Ehrentafel in Eiche in echtem Leder wurde Heinrich Schroers, Bernhard Röttges und - posthum - Friedel Ahlert verliehen. Bezüglich der Königsvogelschüsse Montagmittag sind die Vorster optimistisch: Sie gehen davon aus, dass es für 2005 sowohl einen Jungschützenkönig als auch einen "großen" König geben wird. barni

(NGZ)
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