Kaarst Messe für Hubertuskapelle

Kaarst · Vor 30 Jahren wurde nördlich der Autobahn A 52 auf Initiative von vier Kaarster Familien eine kleine Besinnungsstätte errichtet. Ihr Herzstück ist ein prächtiges Eichenkreuz. Am 3. November wird sie gefeiert.

 Matthias Johnens Familie hat die Errichtung der Hubertuskapelle seinerzeit mit angestoßen. Heute ist sie Ziel vieler Radfahrer und Spaziergänger.

Matthias Johnens Familie hat die Errichtung der Hubertuskapelle seinerzeit mit angestoßen. Heute ist sie Ziel vieler Radfahrer und Spaziergänger.

Foto: MREU

Etwas Vergleichbares in Kaarst und Umgebung ist Matthias Johnen (49) nicht bekannt. Er meint die Hubertus-Kapelle, die vor 30 Jahren nördlich der Autobahn A 52 auf Initiative der Kaarster Familien Johnen, Langenfels, Meyer und Hügen errichtet wurde.

Das ursprüngliche Wegekreuz, rund 300 Meter von der Kapelle entfernt, war nach dem Bau der Autobahn nicht mehr erreichbar. Es fand einen neuen Platz auf dem Neuhof, der Hans Langenfels gehört. Der 84-Jährige ist der einzige der vier Initiatoren, der noch lebt. Ein neues Wegekreuz musste her – so kam die Idee auf, drum herum eine Kapelle zu errichten. Heinrich Palmen reimte zur Einweihung, die Dechant Lurz vor 30 Jahren vorgenommen hatte: "Ein Kreuz ist errichtet an neuer Stelle, nun findet es Schutz in fester Kapelle, sie ist dem Herrn und Hubertus geweiht, als Ausdruck der Hoffnung und Dankbarkeit."

Diese Dankbarkeit bezieht sich auch auf die erfreuliche und nicht selbstverständliche Tatsache, dass alle vier Männer wohlbehalten aus dem Krieg zurückgekehrt waren. Die Kapelle war als Bittstelle erbaut worden, wie dort in Stein gemeißelt zu lesen ist: "In der Hoffnung der Erhaltung des Friedens und der Früchte des Feldes und des Wildes." Josef Schages hatte die Fundamente gelegt, Hubert Leygraf die Dachdeckerarbeiten übernommen. Karl-Heinz Meyer war für die Schmiedearbeiten verantwortlich. "Oft werden Kerzen oder Blumen vor der Tür abgestellt", beobachtet Matthias Johnen immer wieder. Der Plan, die Kapelle zugänglich zu machen, wurde aufgegeben, weil es zu viel Vandalismus gab. Die Pflege übernehmen die vier Familien, die die Errichtung angestoßen hatten, im Jahresrhythmus.

Die kleine Kapelle ist mittlerweile so eingegrünt, dass man sie zunächst kaum sieht. Sie steht kurz vor dem ersten Windrad an dem Wirtschaftsweg parallel zur A 52 in Höhe der Auffahrt Richtung Mönchengladbach. Herzstück ist das prächtige Eichenkreuz. Wasserkanister und Staubwedel stehen ein wenig versteckt zur Verfügung. Nachdem die alte Landmarke in Form einer prächtigen Linde hatte gefällt werden müssen, ist die neue Linde am neuen Kapellenstandort mittlerweile auch schon drei Jahrzehnte alt.

Die Heilige Messe an der Hubertuskapelle zum 30. "Geburtstag" wird am Mittwoch, 3. November, um 9.15 Uhr gefeiert. Matthias Johnen weiß, dass zum jährlichen Gedenkgottesdienst immer einige Dutzend Besucher kommen. Die Glocke sei sogar südlich der Autobahn zu hören.

(NGZ)
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