Jahreshauptversammlung in Holzbüttgen Schöneberg geht in seine letzte Amtszeit

Holzbüttgen · Die Jahreshauptversammlung der Holzbüttger Sebastianer verlief eigentlich recht harmonisch – bis zum Punkt „Verschiedenes“. Da nämlich beschwerten sich die Jungschützen darüber, dass der Bruderschaftsvorstand über ihre Köpfe hinweg das Programm an ihrem Krönungsabend geändert hat.

 Volker Schöneberg spricht auf der Jahreshauptversammlung zu den Holzbüttger Schützen. Er wurde für drei weitere Jahre gewählt.

Volker Schöneberg spricht auf der Jahreshauptversammlung zu den Holzbüttger Schützen. Er wurde für drei weitere Jahre gewählt.

Foto: Stephan Seeger

Beim kommenden Schützenfest, das erstmals von Freitag bis Montag stattfindet, spielt an allen vier Tagen eine Band Live-Musik. In den vergangenen Jahren allerdings sorgte am Jungschützen-Krönungsabend ein DJ für Stimmung. Und dieser kam an – nicht nur bei den Jungschützen. Nun hat der Vorstand um Brudermeister Volker Schöneberg allerdings auf eigene Faust die Änderung entschieden. „Wir haben immer gewollt, dass ein DJ da ist. Uns wurde auch immer zugesagt, dass wir bekommen, was wir wollen. Und jetzt wird der DJ, der in den vergangenen Jahren immer ein Alleinstellungsmerkmal für Holzbüttgen war, einfach gestrichen. Das kann ich nicht nachvollziehen“, sagte der ehemalige Jungschützenmeister Sebastian Corsten und erntete Applaus von den 157 weiteren Teilnehmern der Versammlung, was nach Angaben von Pressewart Thomas Tillmann einen Negativ-Rekord bedeutet. „Die Mehrheit hat gesagt, wir wollen wieder Live-Musik haben“, entgegnete Brudermeister Volker Schöneberg. Auf Nachfrage, welche Mehrheit das entschieden habe, sagte er: „Die Mehrheit des Vorstandes“ – ganz zum Unmut der Versammlung. Schöneberg schlug vor, alle vier Wochen eine Vollversammlung einzuberufen, in der über so etwas abgestimmt wird. „Dann wird der Vorstand aber über nichts mehr entscheiden“, sagte er mit entschiedener Stimme: „Das gehört nun einmal zu unseren Aufgaben, das Schützenfest vorzubereiten.“ Zu diesem Zeitpunkt war Schöneberg für drei weitere Jahre zum Brudermeister in Holzbüttgen gewählt worden. 89 anwesende Mitglieder stimmten mit „Ja“, 20 mit „Nein“, 17 enthielten sich. Schöneberg kündigte an, dass die kommende Amtszeit seine letzte ist. „Vieles wurde in den vergangenen acht Jahren umgekrempelt. Ich weiß nicht, ob unsere Bruderschaft überhaupt schon einmal solche Voraussetzungen zu stemmen hatte, wie wir. Es gab Bemerkungen, die mich verletzt haben. Ich werde heute zum letzten Mal kandidieren und in den nächsten drei Jahren einen geeigneten Nachfolger suchen“, versprach Schöneberg. Nach einem Jahr ohne Schützenmeister wurde ein neuer gewählt. Thomas Hoepfner wird die Aufgabe ab sofort übernehmen.

Allerdings musste er für die Wahl erst von einer Taufe in den Bischofshof geholt werden, weil er anwesend sein musste, um das Amt zu übernehmen. In Holzbüttgen wird es also nie langweilig.

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