„Der vom Kabinett beschlossene Bericht ist enttäuschend. Wir hatten gehofft, dass die gesundheitspolitisch gebotene Absenkung der Lärmwerte und Maßnahmen des aktiven Lärmschutzes auf den Weg gebracht werden“, teilt Werner Kindsmüller, Vorsitzender des Vereins, mit. Allein mit baulichem Schallschutz sei das Problem der stetig wachsenden Belastung durch Fluglärm nicht in den Griff zu bekommen, heißt es weiter: „Der Lärm muss an der Quelle bekämpft werden“, so Kindsmüller. Was er damit meint: eine technische Optimierung der Flugzeuge, um den Lärm in der Luft zu reduzieren. „Die Technik dafür gibt es heute schon, aber diese einzusetzen, ist sehr teuer“, sagt er.

Auf dem Flughafen in Frankfurt/Main gibt es bereits lärmärmere Anflugverfahren. Dies fordert Kindsmüller auch für den Flughafen Düsseldorf. „Über Kaarst wird oft der Rückschub aktiviert, dabei ist es auch hier möglich, im Gleitflug zur Landung anzusetzen“, sagt er. Laut Gesetz dürfen bestimmte Durchschnittswerte nicht überschritten werden, allerdings geht es bei der Belastung für den Menschen gerade nicht um diesen Durchschnitt, sondern um einzelne Lärmereignisse. „Trotz einer Vielzahl von medizinischen Studien, die den Zusammenhang zwischen Fluglärm und erhöhter Gesundheitsgefährdung belegen, hat sich die Bundesregierung einseitig die Interessen der Luftverkehrsbranche zu eigen gemacht“, kritisiert er. Die Regierung solle nun anfangen, auch an die Anwohner zu denken. „Die Interessen der Anwohner sind genauso hoch anzusetzen wie die der Flug-Lobby“, sagt er. Auf absehbare Zeit sei allerdings nicht damit zu rechnen, dass sich in Sachen Fluglärm etwas Entscheidendes ändert.