Kaarst Eltern wollen Schulbus für alle Kinder

Kaarst · Im aktuellen Schuljahr besuchen 73 Kinder aus Driesch, Vorst und Holzbüttgen die Gemeinschaftsgrundschule an der Römerstraße. Viele von ihnen fahren jeden Morgen mit dem Schulbus, nach den Sommerferien allerdings nicht mehr. Zum einen ziehen sie dann zum Standort an der Lichtenvoorder Straße um, zum anderen dürfen sie den Bus nicht mehr nutzen.

 Bis zum Sommer fährt der Schulbus noch alle Schüler.

Bis zum Sommer fährt der Schulbus noch alle Schüler.

Foto: Privat

Der Stadtrat hat im Dezember vergangenen Jahres entschieden, dass der Schulbusspezialverkehr nur noch Kinder mit Anspruch auf Fahrtkostenübernahme befördert. Das bedeutet, sie wohnen mindestens zwei Kilometer entfernt von der nächstgelegenen Schule oder besuchen aufgrund ihres religiösen Bekenntnisses die katholische Grundschule. In Vorst wie in Holzbüttgen gibt es eine Grundschule, und Driesch liegt nur knapp ein Kilometer von Vorst entfernt. Die Stadt hat bereits seit 2007 die Eltern in den vorbereitenden Briefen zur Schulanmeldung darauf hingewiesen, dass kein Anspruch auf Beförderung besteht. Allerdings wurde nur bei der Neuanmeldung im vergangenen Herbst den Eltern mitgeteilt, dass es den Schulbusverkehr für alle endgültig nicht mehr geben wird.

"Ich hörte das erste Mal davon, als mein Sohn nach Hause kam und sagte, der Bus fahre bald nicht mehr", sagt Thomas Schmitt. Rund 30 betroffene Eltern gehen jetzt mit ihrem Problem in die Offensive. "Wir wären bereit für einen Kompromiss. Für die aktuellen Jahrgänge fährt der Bus jetzt noch drei Jahre, und die zukünftigen Neuanmeldungen können sich darauf einstellen", sagt Daniela Wieners. Eine Beteiligung an den Kosten würden sie mittragen.

Die Eltern möchten sich an einen runden Tisch mit Politikern und Stadtverwaltung setzen. Ihnen ist bewusst, dass sie rechtlich keinen Anspruch haben. Sie vermuten aber, dass der Politik das Problem nicht so bewusst ist. Eine Beförderung im Linienbus schließen sie aus. "Der ist morgens rappelvoll mit den Berufspendlern sowie den Haupt- und Realschülern", sagt Thomas Schmitt. Und eine Fahrt mit dem Fahrrad? Das empfiehlt nicht einmal die Polizei. Sie entlässt Kinder erst mit dem Fahrradführerschein in der vierten Klasse sorglos in den Straßenverkehr.

(NGZ)
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