Jüchen IHK: 22 Prozent weniger Erwerbsfähige bis 2030
Jüchen · Die erwerbsfähige Bevölkerung wird in der Gemeinde Jüchen bis zum Jahr 2030 um rund 22 Prozent schrumpfen. Das prognostiziert zumindest eine Studie zur demografischen Entwicklung, die die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein jetzt veröffentlicht hat.
Insgesamt gehen die Forscher davon aus, dass die Bevölkerungszahl der Gemeinde Jüchen binnen 18 Jahren um sieben Prozent abnehmen wird. "Weiterhin wird für das Jahr 2030 ein Medianalter von 53 Jahren — ein um acht Jahre höheres Medianalter als 2010 — berechnet", heißt es in der Analyse.
"Anziehungspunkt für Familien"
Zum Zweck der Untersuchung unterteilten die Forscher die 19 Kommunen am Mittleren Niederrhein in acht Gruppen, denen sie jeweils — durch das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung ermittelte — Vergleichskommunen gegenüberstellten. Jüchen befindet sich in einer Gruppe mit Rommerskirchen, Niederkrüchten, Grefrath und Brüggen, als Vergleichskommunen zog die IHK unter anderem Hünxe, Selfkant, Wachtberg und Verl heran.
Positiv hebt der Bericht hervor: Jüchen sei ein "Anziehungspunkt für Familien". In dieser Gruppe weise die Gemeinde den drittgrößten relativen Wanderungsgewinn unter den Kommunen am Mittleren Niederrhein auf. Dem stünden allerdings "deutliche Verluste bei den Bildungswanderern", also Hochqualifizierten, gegenüber. Im Vergleich verzeichnet hier Jüchen den drittgrößten Verlust.
Nach der aktuellen Bevölkerungsstatistik beträgt der Altenquotient der Gemeinde Jüchen 31. Das heißt, dass hundert Personen im erwerbsfähigen Alter 31 Senioren gegenüberstehen. Mit einem Wert von 0,69 Prozent liegt die Gemeinde Jüchen bei der Geburtenrate auf dem 14. Platz. Den vorletzten Platz belegt die Gemeinde in puncto Arbeitsplatzzentralität. Das Verhältnis zwischen jenen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die in der Gemeinde nur wohnen, und jenen, die dort auch arbeiten, ist damit — gemessen an den Vergleichskommunen — weit unterdurchschnittlich.
