Jüchen Die Gemeinde plant Vereinbarung mit RWE

Jüchen · Die Nachbarstadt Grevenbroich hat vor zwei Wochen mit RWE Power eine Rahmenvereinbarung über die künftige Zusammenarbeit zwischen Stadt und Energiekonzern geschlossen. Nun soll eine solche Vereinbarung auch für Jüchen folgen. Das bestätigt Gemeindesprecher Jürgen Wolf. "Nach dem Abschluss der Umsiedlung gab es bereits ein Agreement mit RWE Power darüber, wie Gemeinde und Unternehmen weiter zusammenarbeiten. Diese Vereinbarung soll jetzt aktualisiert werden. Sie ist als Willenserklärung von RWE Power gedacht, vor Ort die Kommunen zu unterstützen", so Wolf.

 Der Tagebau ist ein Nachbar der Gemeinde Jüchen.

Der Tagebau ist ein Nachbar der Gemeinde Jüchen.

Foto: M. REUTER

"Fordern eine Pauschale von RWE"

Zu den konkreten Inhalten äußert sich Wolf noch nicht. "Wir stehen zurzeit in Gesprächen mit RWE Power und wollen das Ergebnis am 22. November im Hauptausschuss vorstellen", sagt der Gemeindesprecher. "Ein Thema wird aber sicher das mit Grevenbroich und RWE geplante gemeinsame Gewerbegebiet an der A 540 sein", so Wolf.

Auch wenn die Verwaltung zu weiteren Themen noch nichts sagt, gibt's Wünsche in der Politik. "Wir erwarten, dass RWE Power Jüchen bei mehreren Fragen, die für die Gemeinde von existenzieller Bedeutung sind, unterstützt", erklärt SPD-Fraktionschef Holger Tesmann.

Damit meint er etwa "die Verringerung des Feinstaubs und die Rekultivierung der Tagebauflächen, die hinter dem Zeitplan her hinkt", sagt der SPD-Politiker.

Ein weiteres Thema sei die L 354n, die geplante Umgehungsstraße für Hochneukirch. "Die SPD ist der Ansicht, dass die Trasse statt im Norden der A 46 südlich der Autobahn verlaufen soll, das wäre mit weniger Lärm für Anwohner verbunden. Für diese Straßenführung ist die Zustimmung von RWE nötig, in dessen Besitz die Flächen sind", so Tesmann.

Auch die Freie Wählergemeinschaft (FWG) votiert für die Trasse südlich der Autobahn. "Die L 354n gehört in eine Rahmenvereinbarung mit RWE Power rein", betont Fraktionschef Gerolf Hommel, der weitere Erwartungen an den Konzern hat: "Die Folgen des Tagebaus führen nach wie vor zu Aufwand im Rathaus — etwa für den Braunkohleauschuss oder bei Verwaltungsvorlagen", erklärt Gerolf Hommel. "Wir fordern von RWE Power eine Verwaltungskostenpauschale, die diese Kosten abdeckt."

FDP-Fraktionsvorsitzender Herbert Altenberg will zunächst den Bericht der Verwaltung abwarten, "was an Zusammenarbeit möglich ist — beispielsweise bei der L 354n und der Rekultivierung".

(RP/ac)
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