Bürgerinitiative in Hochneukirch 900 Unterschriften gegen den Verlauf der geplanten L 354n

Die Bürgerinitiative, die sich gegen den geplanten Verlauf der L354n über die Holzer Straße wehrt, lädt Betroffene und Politiker zu einer Versammlung ein. Dabei sollen möglichst dem Bürgermeister 900 Unterschriften übergeben werden.

 Mitglieder der Bürgerinitiative: Frank Wynands (v.l.), Frank Mokotar, Ina Hustemeier, Hans-Werner Südel, Rosi Jansen und Doris Mokotar.

Mitglieder der Bürgerinitiative: Frank Wynands (v.l.), Frank Mokotar, Ina Hustemeier, Hans-Werner Südel, Rosi Jansen und Doris Mokotar.

Foto: Gundhild Tillmanns

Sechs Bürger aus der Holzer Straße und aus dem angrenzenden Wohngebiet in Hochneukirch wehren sich gegen den geplanten Verlauf der Umgehungsstraße L354n über die Holzer Straße. Sie haben mittlerweile 900 Unterschriften gesammelt, die sie nach eigener Aussage gerne dem Bürgermeister übergeben würden. Als Termin für die Übergabe stellt sich die Bürgerinitiative vorzugsweise ihre Versammlung vor, zu der sie auch die Ratsmitglieder für den 30. Oktober, ab 19 Uhr, ins Thomas-Morus-Haus, Beckerstraße 3, eingeladen haben. Mit Einladungspflyern wollen die Mitglieder der Bürgerinitiative ab sofort die Haushalte in Hochneukirch „abklappern“ und Plakate in örtlichen Geschäften aufhängen. Die Bürger fordern eine Trassenführung der L354n „diesseits der A46“, um eine deutliche Mehrbelastung durch den Durchgangsverkehr für die der Anwohner der Holzer- und Weichselstraße sowie der Birkenallee abzuwenden.

Denn die Holzer Straße soll im Zuge der L354n wieder komplett ans Verkehrsnetz angebunden werden, wie es vor dem Tagebau der Fall war. Anwohner wie Doris und Frank Mokotar von der Initiative befürchten aber, dass die Straße dann zunehmend von Lkw-Fahrern genutzt wird, um die Maut zu sparen. Die Sensibilität gegen Lärm ist bei den Anwohnern, die in der Initiative außerdem von Ina Hustemeier, Hans-Werner Sürdel, Frank Wynands und Rosi Jansen vertreten werden, ohnehin durch die Nähe zum Tagebau schon sehr groß. Aktuell stehe einer der großen Absetzer im Tagebau so nah am Wohngebiet, dass man jede Nacht den Dauerlärm höre und ab und an durch ein lautes Quietschen aus dem Schlaf gerissen werde, beklagen Doris und Frank Mokatar. Und da die Holzer Straße zumindest jetzt noch in einer Art von Wendehammer unmittelbar am Tagebaurand endet, werde das Gelände allabendlich als Treffpunkt und Rennstrecke für die Tunning-Szene missbraucht, berichten die lärmgeplagten Anwohner. Die Bürgerinitiative will möglichst noch in das Linienbestimmungsverfahren für die L354n eingreifen.

Nach dem jüngsten Ratsbeschluss soll die Umgehungsstraße, die vor allem den Ortsteil Hackhausen entlasten soll, quasi über den jetzigen Acker gezogen werden und in den Kreisverkehr in Jüchen an der Odenkirchener Straße münden. Politische Schützenhilfe hat die Bürgerinitiative bislang hauptsächlich in der FWG. Auch deren Fraktionsvorsitzender Gerolf Hommel lehnt die Trassenführung wegen der zusätzlichen Verkehrsbelastung für die Holzer Straße sowie wegen der Linienführung durch seiner Auffassung nach „ein erhaltenswertes Naturschutzgebiet“ ab. Die Ratsmehrheit sieht in dem besagten Areal aber „nur einen Acker“.

Bürgermeister Harald Zillikens hat aber bereits eine Bürgerbeteiligung zur L354n angekündigt, bei der der Landesbetrieb Straßen.NRW die Planung vorstellen werde. Die werde nach der öffentlichen Auslegung der Verfahrensunterlagen im Linienbestimmungsverfahren erfolgen, wobei die Äußerungen zum Planungsentwurf bei der Gemeinde abgegeben werden können.„Die Inhalte der einzelnen Stellungnahmen der Bürger an die Kommune werden an Landesbetrieb Straßen.NRW weitergeleitet“, hat er zugesichert.

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