Hückeswagen Thema Behinderten-Beirat aufgeschoben

Hückeswagen · Es wird noch dauern, bis in Hückeswagen ein Behinderten-Beirat gegründet wird – falls überhaupt. Zwar stand in dieser Woche ein entsprechender Antrag der FaB auf der Tagesordnung des Sozialausschusses, eine Beschlussempfehlung an den Rat gab's aber nicht. Grund: Der Ausschuss-Vorsitzende Wilfried Hager (CDU) und auch die SPD meldeten weiteren Beratungsbedarf an. Brigitte Thiel von der FaB wurde aufgefordert, ihren Antrag und die Notwendigkeit eines Behinderten-Beirates für Hückeswagen noch ausführlicher zu begründen. Dann soll das Thema erneut aufgegriffen werden.

"Wir müssen erkennen, wo für die Stadt der Mehrwert auszumachen ist, wenn wir einen solchen Beirat gründen", sagte Wilfried Hager. Antwort von Brigitte Thiel: "Der Mehrwert liegt in dem Sachverstand, mit dem der Beirat die Stadt beraten wird, wenn es um die Belange behinderter Menschen in Hückeswagen geht." Wer nicht in irgendeiner Weise behindert sei, wisse oft nicht, welche Hürden es für Menschen mit Einschränkungen auch im öffentlichen Raum gebe und wie sie ausgeräumt werden können. Deshalb brauche es den geballten Sachverstand der selbst Betroffenen.

Wenn ein Beirat gegründet wird, soll er nach Vorstellungen der FaB eng zusammenarbeiten mit dem Behinderten-Beauftragten der Stadt, Andreas Gotter. Auch er würde es laut Thiel begrüßen, nicht mehr der "Einzelkämpfer" für behinderte Menschen und deren Belange in Hückeswagen zu sein, sondern durch einen Beirat breitere Unterstützung zu erfahren.

Klar wurde im Ausschuss: Ein Beirat kann keine Beschlüsse fassen und durchsetzen, sondern ist nur Berater der Kommunalpolitik. Die Mitglieder sind rein ehrenamtlich tätig und bekommen für ihre Arbeit keine Aufwandsentschädigung. Kosten entstünden der Stadt durch das Gremium also nicht.

Erst vor wenigen Tagen hat das Statistische Landesamt Daten veröffentlicht, wonach in Nordrhein-Westfalen 1,7 Millionen schwerbehinderte Menschen leben (Stand Ende 2011). Nicht enthalten sind in dieser Zahl Betroffene ohne amtlichen Schwerbehinderten-Ausweis. Im Oberbergischen Kreis haben gut 24 600 Frauen, Männer und Kinder den Ausweis. Das entspricht einem Anteil von knapp neun Prozent der Gesamtbevölkerung im Kreis.

(RP)
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