Hückeswagen Kolumbarium steht auf der Kippe

Hückeswagen · Die Verwaltung will es, viele Politiker wollen es nicht: Das neue Kolumbarium auf dem Friedhof Am Kamp. Im Haushalt 2013, der in dieser Woche vom Stadtrat einstimmig verabschiedet wurde, sind die Investitionsmittel dafür – rund 260 000 Euro – enthalten.

Die Verwaltung will es, viele Politiker wollen es nicht: Das neue Kolumbarium auf dem Friedhof Am Kamp. Im Haushalt 2013, der in dieser Woche vom Stadtrat einstimmig verabschiedet wurde, sind die Investitionsmittel dafür — rund 260 000 Euro — enthalten.

Ob sie aber tatsächlich auch für diesen Zweck ausgegeben werden, ist nach aktuellem Stand der Dinge zumindest zweifelhaft. Entscheiden wird das letztlich der Bauausschuss, sobald das Bauamt konkrete Pläne für das Kolumbarium vorlegt.

Entschieden gegen die Urnenwände spracht sich schon jetzt im Rat die FDP aus. Der Fraktionsvorsitzende Jörg von Polheim machte dazu eine Rechnung auf: Angesichts der hohen Investitionen müsste jedes Urnengrab 4300 Euro kosten und zweimal belegt sein, bis sich die Gesamtkosten amortisiert haben. Das treibe die Friedhofsgebühren deutlich in die Höhe. Außerdem sieht die FDP in einem städtischen Kolumbarium eine nicht wünschenswerte Konkurrenz zu dem der Evangelischen Kirchengemeinde in der nahe am Friedhof gelegenen Johanniskirche.

In der CDU herrscht die gleiche Meinung vor: "Wir sehen keinen Bedarf für ein zweites Kolumbarium in Hückeswagen", stellte der Fraktionsvorsitzende Christian Schütte klar. Die SPD hat sich noch nicht endgültig festgelegt: "Wir sehen weiteren Beratungsbedarf", sagte Fraktionschef Hans-Jürgen Grasemann jetzt im Rat. Bei nur einer Gegenstimme wurde der Beschluss auf einen späteren Zeitpunkt nach der Beratung im Fachausschuss vertagt.

Derweil ist die Meinung der Verwaltung klar: "Wenn wir bei steigender Nachfrage nach Einäscherungen keine Urnenwände anbieten können, sind wir mit unserem Friedhof nicht mehr marktgerecht": Das hatte Bürgermeister Uwe Ufer bereits in der vorigen Woche im Haupt- und Finanzausschuss unterstrichen.

(RP/rl)
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