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Hückeswagen Kaufhaus wird Kultur-Haus

Hückeswagen · Gestern ist der Kaufvertrag für das Haus Zach unterzeichnet worden. Aus Bremen war dazu Gabriele Strangemann, geborene Zach, angereist. Vor Ort ließ sie sich über die Pläne für das "Kultur-Haus Zach" informieren.

1907 wurde das Haus Zach im oberen Island gebaut. Die Pläne hatte ein Düsseldorfer Architekt gezeichnet. Es waren Pläne für ein Kaufhaus der etwas nobleren Art mit zahlreichen Elementen des Jugendstils. Otto und Marga Zach kauften es Mitte des vorigen Jahrhunderts — das genaue Jahr ist nicht bekannt — und boten es später der Hückeswagener Familie Happel zur Miete an. Aus dem Kaufhaus wurde damit in den 1960er Jahren ein Möbelhaus. Und nun, über 100 Jahre nach dem Bau, soll es "Kultur-Haus" werden.

"Diese Idee hat uns sehr gefallen", sagt Gabriele Strangemann, Tochter von Marga und Otto Zach. Gemeinsam mit ihrer Schwester Dr. Beate Wolf-Zach hat sie das zwar renovierungsbedürftige, von der Grundsubstanz aber schöne alte Haus, dessen Fassade das obere Island prägt, nach dem Tod der Mutter vor zwei Jahren geerbt. Und nun verkauft — an die Stadt Hückeswagen.

Gabriele Strangemann war gestern von Bremen, wo sie seit langem lebt, in ihre frühere Heimatstadt gekommen, um den Kaufvertrag zu unterzeichnen.

Die Stadt bekommt das Haus mitsamt dem Grundstück in der Altstadt für nur 60 000 Euro. Die Differenz zum tatsächlichen Wert sehen die Erbinnen als Spende an die Stadt an. Überdies werden sie sich finanziell an der Stiftung beteiligen, die der Trägerverein "Kultur-Haus Zach" gründen wird, um später die Kosten für den Betrieb und die laufende Unterhaltung des Hauses zu finanzieren. Das kündigte Gabriele Strangemann gestern an, ohne bereits eine konkrete Summe zu nennen.

Den Schwestern und ihrem Bruder Hans-Otto Zach, der nach wie vor in Hückeswagen lebt, ist es ein Anliegen, dass der Name Zach sich im Namen für das "Kultur-Haus" wiederfindet. "Zur Erinnerung an unseren Vater, der Zeit seines Lebens viel getan hat für seine Heimatstadt und die Vereine in Hückeswagen", sagt Gabriele Strangemann.

Die Idee eines "Kultur-Hauses" hätte dem zu Lebzeiten in der Stadt sehr beliebten Unternehmer vermutlich gefallen: Otto Zach war zwar vor allem ein Mann des Sports, liebte aber auch die schönen Künste. Er selbst spielte exzellent Geige. Nun wird (nicht nur) Geigenunterricht in seinem früheren Haus erteilt, in das unter anderem die Musikschule einziehen wird.

Gabriele Strangemann ließ sich gestern im Haus Zach vom Vorsitzenden des Trägervereins, Detlef Bauer, die Pläne für das "Kultur-Haus" erläutern. Mit dabei: Landrat Hagen Jobi. An ihn ging die Bitte, sich für eine schnelle Baugenehmigung durch seine Behörde einzusetzen.

(RP)
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