Hückeswagen Minze erfrischt an heißen Tagen

Hückeswagen · In den Wupperauen blüht sie jetzt: die Ackerminze. Die Blütenkränze der Mentha arvensis stehen in den Achseln der Blätter, aber nie am Ende des Stängels. Die Wasserminze (Mentha aquatica) trägt köpfig gehäufte Blüten am Ende des Stängels.

Die echte Pfefferminze wächst nicht wild. Sie ist entstanden aus einer Züchtung aus Grüner Minze und Wasserminze. Schon lange ist ihre Galle fördernde und Krampf lösende Wirkung bekannt. Aber auch unsere "wilden" Minzen, wie eben die Acker- und die Wasserminze, finden Verwendung als Beigabe zu Salaten, zum Würzen von Speisen, zur Bereitung der berühmten englischen Minze-Sauce zu Lamm, zum Verfeinern von Marinaden, für Getränke, Likör, Gelees, Nachspeisen und Tees - und, nicht zu vergessen, für duftende Kräuterkissen. Ein Tee aus frischen Blättern, mit Zitronensaft und ein wenig Honig gewürzt, erfrischt eisgekühlt an heißen Tagen.

Allerdings ist von einem Dauergebrauch von Pfefferminz-Zubereitungen abzuraten. Einen köstlichen Essig-Sirup bereite ich, indem ich 500 Gramm Himbeeren und ein Kräutersträußchen aus aromatischen Gewürzkräutern und Minze mit einem Liter Apfelessig übergieße, mindestens 48 Stunden ziehen lasse, abseihe und auspresse und 1:1 mit Zucker vermischt aufkoche und eindicke. Dieser Sirup wird mit Wasser oder Sekt verdünnt getrunken oder zum Marinieren von Fleisch und Gemüse gebraucht. Frisch zerriebene Minzeblätter wirken kühlend, abschwellend, schmerz- und juckreizstillend bei Insektenstichen. Im Mittelalter trugen die Menschen Minzesträußchen um den Hals, um üble Gerüche und ansteckende Krankheiten zu vertreiben. Wer möchte, kann sich mit all den vielen Minzearten einen ganzen Aromagarten anlegen.

Sonja Borner ist Heilpraktikerin und betreibt die Hückeswagener Schule für Heilpflanzenkunde, Niederlangenberg.

(RP)
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