Hückeswagen In Wiehagen fallen zwei Hochhäuser

Hückeswagen · Nach dem großen Gebäudekomplex Wiehagener Straße 21 bis 41, den die GBS in 2009 abreißen ließ, werden um den Jahreswechsel zwei weitere Häuser dem Erdboden gleichgemacht: Wiehagener Straße 9a und 9b.

 2009 ließ die GBS den Komplex Wiehagener Straße 21 bis 41 dem Erdboden gleichmachen.

2009 ließ die GBS den Komplex Wiehagener Straße 21 bis 41 dem Erdboden gleichmachen.

Foto: Hertgen (Archiv)

Staubig wird's auf jeden Fall, wenn zum Jahresende hin der Bagger der Kölner Firma Harzheim das Haus Wiehagener Straße 9a Stück für Stück zerstört. Und sobald dieses Gebäude abgerissen ist, beginnt — voraussichtlich Anfang nächsten Jahres — der Abriss des benachbarten Hauses Nr. 9b. Das teilte am Donnerstag Thomas Nebgen, der Vorstandsvorsitzende der Genossenschaft für Bau- und Siedlungswesen (GBS), auf Anfrage der BM mit.

 Der GBS-Vorstandsvorsitzende Thomas Nebgen deutet von der Kölner Straße aus auf die beiden Hochhäuser, die in einigen Monaten abgerissen werden.

Der GBS-Vorstandsvorsitzende Thomas Nebgen deutet von der Kölner Straße aus auf die beiden Hochhäuser, die in einigen Monaten abgerissen werden.

Foto: Moll

"Wir führen gerade Gespräche mit den Bewohnern, weil wir sie in andere GBS-Wohnungen umsiedeln wollen", sagte Nebgen. Etwa 20 Parteien sind betroffen; etwa die gleiche Zahl an Wohnungen steht in beiden Häusern leer. Bis auf einen Mieter, der ohnehin wegziehen wolle, hätten sich alle mit einer Umsiedelung in eine andere Wohnung der Genossenschaft bereit erklärt.

Erste Erfahrungen mit dem Abriss von Hochhäusern sammelte die GBS vor vier Jahren: Damals war der Gebäudekomplex Wiehagener Straße 21 bis 41 dem Erdboden gleichgemacht worden. An seiner Stelle wurde der Penny-Markt errichtet, der im Dezember 2010 eröffnete.

Der Grund für den damaligen Abriss ist der gleiche wie für den bevor stehenden: der Leerstand vieler Wohnungen. Die Kosten für den Abriss der beiden Häuser schätzt Nebgen auf 700 000 Euro; der Abbruch 2009 kostete die GBS etwa 1,2 Millionen Euro. Doch dieses Vorgehen rechnet sich: Die Kosten, die der Leerstand von Wohnungen verursacht, wären nach Aussage des GBS-Vorstandsvorsitzenden dauerhaft höher als die des Abrisses.

Die Kosten trägt die GBS ganz allein — Fördermittel des Bundes erhält sie dafür nicht. "Die gibt's nur, wenn man nach dem Abriss an gleicher Stelle etwas Neues errichtet", sagte Nebgen. Solche Förderprogramme seien eher etwas für Großstädte. Dort könnte man die "alten Bunker" durch neue Gebäude ersetzen, weil es dort — im Vergleich zu ländlichen Regionen — einen großen Bedarf an Wohnungen gibt.

"Zudem gibt es in Hückeswagen zu viele Wohnungen", hat Nebgen festgestellt. Und durch den Abriss der beiden Gebäude werde die ohnehin nicht schöne Skyline von Wiehagen etwas aufgelockert.

Danach wird eine rund 3000 Quadratmeter große Freifläche entstehen. Was damit passiert? "Wir haben noch keine konkreten Pläne", sagt Nebgen. Und auch bei der Stadt haben sich die Verantwortlichen noch nicht so recht damit beschäftigt: "Ich habe erst vor wenigen Tagen den Abrissantrag auf den Tisch bekommen und war überrascht, dass die GBS zwei Gebäude abreißen will", sagt Bauamtsleiter Andreas Schröder.

Der spontanen ersten Idee Nebgens einer Kindertagesstätte erteilt Schröder eine Absage: "Mit Blick auf die Geburtenzahlen ist da bestimmt kein Bedarf vorhanden." Vielleicht könne man das Gelände als Grünfläche belassen. "Die müsste die GBS allerdings in Ordnung halten", betont der Bauamtsleiter.

FRAGE DES TAGES SEITE C 2

(RP/ac)
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