Hückeswagen Schwimmmeister verzichtet auf geplante Ehrung
Hückeswagen · Eigentlich hatte der Vorstand der Frühschwimmer geplant, bei der Hauptversammlung ihren über Jahrzehnte hinweg engagierten Schwimmmeister Friedel Greffin offiziell in den Ruhestand zu verabschieden.
Als Geschenke waren die lebenslange Vereinsmitgliedschaft und unbegrenzter Schwimmbad-Aufenthalt vorgesehen. Doch es kam anders: Friedel Greffin überraschte die Vereinsmitglieder bei der Versammlung am Montagabend mit der Ankündigung, auf diese offizielle Verabschiedung lieber verzichten zu wollen.
Der Hintergrund: Greffin war nach eigener Aussage im September per E-Mail vom Verein mitgeteilt worden, dass für Schwimmmeister neuerdings eine Altersgrenze von 65 Jahren gilt. Er ist bereits 68. Angesichts der Mail habe er sich gefühlt "wie vom Hof gejagt", sagte er. Deshalb hatte er schon im Herbst vorigen Jahres seine Tätigkeit als Schwimmmeister im Bürgerbad beendet.
Der Vorsitzende der IG Frühschwimmer, Thomas Cosler, zeigte Verständnis für die emotionale Reaktion des langjährigen Vereinsmitgliedes und kommentierte: "Wir haben die Angelegenheit scheinbar nicht sensibel genug behandelt, wollten aber sicher niemanden persönlich verletzen". Thomas Cosler und auch die zweite Vorsitzende des Vereins, Deike Schütte, sind gleichwohl von der Notwendigkeit der neu eingeführten Ruhestandsregelung für Schwimmmeister überzeugt: "Im Hinblick auf die zu gewährleistende Sicherheit in der Bäderaufsicht kann man uns höchstens vorwerfen, dass eine solche Regelung längst überfällig war."
Ein fader Beigeschmack bleibt. Für Friedel Greffin wäre die Akzeptanz der für ihn plötzlich und einseitig festgelegten Pensionierung leichter gewesen, wenn alle Betroffenen sich im persönlichen Gespräch darauf verständigt hätten. "So drastische Vorgehensweisen mögen im Geschäftsleben gang und gäbe sein, aber in einem Verein sollten sich bei Ankündigungen von dieser Tragweite die Beteiligten in die Augen sehen", meinte Greffin .
